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Chinesischer Chiphersteller investiert 200 Millionen US-Dollar in Hamburg

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Chinesischer Chiphersteller investiert 200 Millionen US-Dollar in Hamburg
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Der niederländische Halbleiterproduzent Nexperia hat eine Investition in Höhe von 200 Millionen Dollar (184 Millionen Euro) für die Entwicklung und Produktion der nächsten Generation von Wide-Bandgap-Halbleitern (WBG) in Hamburg bekannt gegeben. Damit einhergehen soll auch der Ausbau und die Modernisierung der Eimsbütteler Wafer-Fabrik. Das Unternehmen selbst ist komplett im Besitz der in Shanghai notierten Wingtech Technology.

Die Ankündigung findet im Rahmen der Feier zum 100-jährigen Standortjubiläum statt, so das Unternehmen. Denn die Geschichte der heute weltgrößten Fabrik für Kleinsignal-Dioden und -Transistoren geht zurück auf die 1924 gegründete Valvo Radioröhrenfabrik. Heute stellt Nexperia laut Unternehmensangaben jedes Jahr 100 Milliarden Halbleiter her und damit ein Viertel der weltweiten Produktion von Kleinsignal-Halbleitern, die als elektronische Schalter unter anderem in Kopfhörern, Handys, Autos und Solaranlagen verbaut werden. "Wir sind eines der wenigen Unternehmen, die sowohl klassische Silizium-Halbleiter als auch die volle Bandbreite moderner WBG-Halbleiter herstellen."

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und technologischen Fortschritt zu ermöglichen, soll zum einen die Produktion von Standard-Dioden und -Transistoren aus Silizium erweitert werden. Zum anderen sollen über die kommenden zwei Jahre Produktionslinien für WBG-Chips aus Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) geschaffen werden. Halbleiter aus diesen Materialien sollen besonders energieeffizient sein, da sie wesentlich kleiner und sparsamer sein können.

Ursprünglich setzte das Bundeswirtschaftsministerium Nexperia noch im Dezember 2021 auf die Förderliste der Important Projects of Common European Interest (IPCEI). Im April 2024 wurde dann bekannt, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck darüber nachdenken soll, die zugesagte Förderung für den Ausbau von Nexperia wieder zurückzunehmen. Wenige Monate später, im Juni 2024, strich das Bundeswirtschaftsministerium diese Förderung auch tatsächlich.