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Sparmaßnahmen bei Intel

Fab-Ingenieure bekommen großzügige Abfindungen

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Fab-Ingenieure bekommen großzügige Abfindungen
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Nach desaströsen wirtschaftlichen Zahlen und keinem guten Ausblick hat Intel Sparmaßnahmen angekündigt, im Zuge derer 15 % der Belegschaft und somit weltweit etwa 15.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollen. Offenbar sollen die Streichungen in fast allen Bereichen stattfinden, so auch dem einstigen Stolz des Halbleiterherstellers: Der Halbleiterfertigung.

Das irische Magazin Business Post berichtet nun von großzügigen Abfindungen für Fab-Ingenieure im irischen Werk bei Leixlip. Dort sollen altgediente Mitarbeiter Abfindungen von mehreren Wochengehältern pro Anstellungsjahr angeboten bekommen haben. In Kombination aus freiwilligen und gesetzlich vorgeschriebenen Zahlungen kann hier eine Summe von 500.000 Euro zusammenkommen.

Die hohen Summen einmaliger Zahlungen betreffen aber nur sehr wenige Mitarbeiter und scheinen für Intel dennoch wirtschaftlich sinnvoll zu sein, wenn man sich seiner hochbezahlten Mitarbeiter entledigen will.

Im irischen Leixlip fertigt Intel seine aktuell fortschrittlichsten Chips in Intel 4 und Intel 3. Diese Chips kommen dann in Form der Compute-Tiles bei Meteor Lake (Intel 4) und bei den Compute-Tiles der Xeon-Prozessoren Sierra Forest (reine E-Kerne) sowie Granite Rapids (reine P-Kerne) zum Einsatz.

Geringe Auslastung und Wende erst mit Intel 18A

Die schwachen Absatzzahlen, vor allem im Datacenter-Segment, sorgen für eine geringe Auslastung der Fabs – nicht nur in der in Irland. Das Dilemma ist hausgemacht, denn die Fertigung hatte jahrelang mit Problemen zu kämpfen und geriert im Vergleich zur Fertigung bei TSMC in Rückstand. Aus diesem Grund lässt Intel bereits mit Meteor Lake einige Chiplets bei TSMC fertigen. Lunar Lake wird als kommender Notebook-Prozessor sogar komplett auf die Fertigung bei TSMC setzen.

Und daran wird sich so schnell nichts ändern. Auch 2025 wird man viele Chips von TSMC beziehen und erst mit Panther Lake will Intel sich wieder unabhängiger vom Fab-Konkurrenten machen. Mit Intel 18A soll dann die Wende gelingen und das aus Sicht von Intel nicht nur für die eigenen Produkte, sondern auch im Hinblick auf die Auftragsfertigung im Foundry-Geschäft.

Ob die Kehrtwende in dieser Form gelingen wird, steht in den Sternen. Intel 18A hat laut Intel die wichtigsten Meilensteine in der Vorbereitung auf die Fertigung erster Chips mit Bravour bestanden. Der Ausbau an Fertigungskapazitäten im US-Bundesstaat Ohio und auch die Fab bei Magdeburg machen allerdings nur Sinn, wenn Intel aus dem aktuellen Tal hinaustreten kann. Dazu muss es mit den eigenen Produkten wieder besser funktionieren, denn den aktuellen Hype der AI-Beschleuniger hat man gänzlich verschlafen, wenngleich die Gaudi 2 und Gaude 3 zumindest preislich eine Alternative darstellen.

Quellen und weitere Links

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