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Ein Unternehmen im Krisenmodus, sinkender Aktienwert und ein Übernahmeangebot – laut eines Berichts des Wall Street Journal soll Qualcomm ein "takeover approach", also ein Übernahmeangebot, an Intel unterbreitet haben. Ob es schon Verhandlungen gegeben hat und ob das Angebot von Qualcomm eine erstzunehmende Offerte ist, geht aus dem Bericht nicht hervor. Ein solches Angebot könnte einfach auch nur ein Signal der Stärke seitens Qualcomm sein. Weder Intel noch Qualcomm wollten sich zum Bericht äußern.
Anfang der vergangenen Woche legte Intels CEO Pat Gelsinger einen Plan vor, wie das Unternehmen neu ausgerichtet und Kosten eingespart werden sollen. Unter anderem wird der Bau der Halbleiterfabrik bei Magdeburg um mindestens zwei Jahre pausiert. Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen reagiert die Börse positiv auf die Ankündigungen.
Qualcomm auf der anderen Seite feierte auf der Computex die Einführung seines Snapdragon-X-Chips für Windows on ARM und will in den kommenden Jahren Marktanteile in diesem Segment hinzugewinnen. Die vergangenen Jahre liefen wirtschaftlich erfolgreich und so kletterte der Aktienwert zwischenzeitlich auf das Doppelte dessen, was Intel laut dieser Metrik an der Börse noch wert ist.
Was auf den ersten Blick nach einer sinnvollen und machbaren Aufgabe aussieht, könnte für Qualcomm aber ein zu großer Brocken sein. Einerseits würde man sich bei einer Übernahme sicherlich am Limit dessen bewegen, was wirtschaftlich machbar ist. Auf der anderen Seite könnte Qualcomm so Mitarbeiter, Design- und Fertigungskapazitäten hinzugewinnen, zu denen man aktuell keinerlei Zugang hat.
Dagegen spricht aber auch der Umstand, dass sich die Wettbewerbsbehörden einen solchen Deal sehr genau anschauen würden. Neben dem finanziellen Aspekt ein großer Brocken wäre Intel für Qualcomm aber auch, da es hier viele deckungsgleiche Bereiche gibt, die man dann schnell abstoßen müsste.
Bis auf Weiteres steht nun zunächst einmal nur der Bericht zum Übernahmeangebot. Dessen konkrete Umsetzung hat aber noch viele Fragezeichen vorzuweisen.