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Der traditionsreiche Spielehändler Gamestop beendet zum Januar 2025 sein Geschäft in Deutschland. Wie das Magazin Gameswirtschaft berichtet, stehen rund 500 Mitarbeiter vor dem Jobverlust. Der Verkauf von Gutscheinen wurde bereits gestoppt, während sich Filialleiter und Mitarbeiter offen über das bevorstehende Aus äußern. Eine offizielle Stellungnahme der Konzernzentrale fehlt bislang.
Einst betrieb Gamestop etwa 200 Filialen in Deutschland, aktuell sind es nur noch 69 – meist in Einkaufszentren oder Innenstädten. Der Hauptgrund für den Rückzug liegt in den veränderten Marktbedingungen: Digitale Downloads haben physische Spieleverkäufe fast vollständig verdrängt. Auf Plattformen wie Steam oder dem Epic Games Store erfolgt der Kauf zunehmend ohne Datenträger. Sogar Spieleboxen enthalten oft nur noch Download-Codes, und moderne PCs werden fast ausschließlich ohne Laufwerk ausgeliefert.
Daneben verschärften finanzielle Schwierigkeiten die Situation des Unternehmens zuletzt. Im letzten Geschäftsquartal verzeichnete Gamestop etwa einen Umsatzeinbruch von über 30 % auf rund 798 Millionen US-Dollar. Versuche, diese Verluste durch den Verkauf gebrauchter Konsolen, Retrospiele und Merchandise auszugleichen, scheiterten bisher.
Ob der deutsche Gamestop-Onlineshop weiter betrieben wird, bleibt ungewiss. Währenddessen bleibt der Aktienkurs des Unternehmens stark spekulativ, angetrieben von Schwankungen, die kaum noch etwas mit dem realen Geschäftserfolg zu tun haben. Trotz einer kurzen, durch Internet-Spekulanten ausgelösten Renaissance, scheint Gamestop mit den Herausforderungen des digitalen Zeitalters nicht Schritt halten zu können.