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Preissteigerung um bis zu 1.000 %

Lizenzkosten von VMWare steigen nach Übernahme von Broadcom massiv

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Lizenzkosten von VMWare steigen nach Übernahme von Broadcom massiv
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Die Übernahme des Virtualisierungsspezialisten VMware durch Broadcom zwingt aktuell viele Kunden zum Umdenken. Grund dafür sind enorm angestiegene Lizenzkosten, die der neue Eigentümer einfordert. Einer der markantesten Fälle ist dabei die britische Beeks Group, ein Anbieter von Cloud- und Serverlösungen, dessen Lizenzkosten für VMware um satte 1.000 % gestiegen sind. Dieser extreme Preissprung wurde zum Wendepunkt für das Unternehmen und führte dazu, dass Beeks den Wechsel zu OpenNebula vollzog, einer Open-Source-Lösung, die nicht nur kostengünstiger, sondern auch effizienter ist.

Neben geringeren Lizenzkosten konnte Beeks mit OpenNebula den Verwaltungsaufwand reduzieren und so mehr seiner 3.000 Bare-Metal-Server für Kundendienste einsetzen. Dies soll zu einer Steigerung der Effizienz der virtuellen Maschinen um bis zu 200 % geführt haben, da mehr VMs pro Server betrieben werden können.

Neben den explodierenden Lizenzkosten spielte wohl auch der Innovationsrückgang bei VMware eine entscheidende Rolle. Matthew Cretney, Leiter des Produktionsmanagements bei Beeks, beklagt einen generellen Vertrauensverlust in VMware. Das Unternehmen sieht die Plattform zunehmend als entbehrlich an, da Broadcoms Änderungen am Lizenzmodell den Zugang zu den Produkten verkompliziert.

Broadcoms Strategie, unbefristete Lizenzen abzuschaffen und die Produktpalette zu reduzieren, führt bei vielen Kunden zu massiven Preiserhöhungen. Weitere bekannte Beispiele wie AT&T, das Broadcom sogar juristisch anging, zeigen, dass die neue Preisstrategie des Unternehmens nicht au Gegenliebe stößt. Berichten zufolge haben einige Kunden, ähnlich wie Beeks, ihrerseits Kostensteigerungen von bis zu 1.000 % erlebt.

In Reaktion auf die Kritik führte Broadcom kürzlich ein günstigeres Abonnement-Modell für kleine und mittelständische Unternehmen ein. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Fokus weiterhin auf Großkunden liegt. Während das neue Modell kleineren Unternehmen kurzfristig Erleichterung verschaffen könnte, bleiben grundlegende Zweifel an der langfristigen Ausrichtung des Unternehmens bestehen.

Der Wechsel zu Open Source zeigt, dass viele Unternehmen in der aktuellen Situation Alternativen zu den marktbeherrschenden Plattformen suchen. Der Fall Beeks verdeutlicht, wie wichtig flexible, kostengünstige und effiziente Lösungen in einer sich schnell wandelnden IT-Landschaft geworden sind. Broadcoms aggressive Lizenzpolitik könnte somit langfristig den Weg für mehr Open-Source-Alternativen ebnen.