Werbung
Wer eine Digitalkamera unter Wasser einsetzen möchte, hatte bisher zwei Möglichkeiten: Entweder er griff zu einer wasserdichten Kompaktkamera mit kleinem Sensor oder er kombinierte aufwändig eine Kamera mit einem passenden Unterwassergehäuse. Die neu vorgestellte Nikon 1 AW schafft nun eine dritte Möglichkeit, denn sie ist die erste wasserdichte Systemkamera.
Staub- und spritzwassergeschützte Systemkameras sind keine Neuheit. So können sowohl die OM-D-Modelle von Olympus als auch die GH3 von Panasonic mit diesen Ausstattungsmerkmalen glänzen. Das Micro-Four-Thirds-System bietet auch einige robuste Objektive. Doch für den Unterwassereinsatz sind diese Kameras nicht geeignet. Ganz anders die Nikon 1 AW. Diese Kamera ist praktisch eine robuste Variante der Nikon 1 J3. Sie teilt sich die Stärken, aber auch die Schwächen mit dieser Systemkamera. So ist auch die Nikon 1 AW eine reaktionsschnelle Kamera mit hervorragender Serienbildfunktion (15 fps Burst-Mode mit kontinuierlichem Autofokus, 60 fps mit Single-AF). Doch auch in der Nikon 1 AW steckt ein CX-Sensor (14,2 Megapixel) mit deutlich kleinerer Oberfläche als bei den Konkurrenzsystem von Canon, Fujifilm, Panasonic/Olympus, Samsung oder Sony. Gegenüber typischen Kompaktkameras ist die Nikon 1 AW aber klar im Vorteil.
{jphoto image=43315}
Der Nikon 1 AW fehlt wie den J-Modellen aus dem Nikon 1-System ein Sucher. Dafür hat sie ein 3-Zoll-Display mit 921.000 Bildpunkten. Es gibt zwar ein PASM-Kontrollrad, ansonsten ist es um manuelle Kontrollmöglichkeiten aber schlecht bestellt. Im Videomodus zeichnet die Kamera Filme maximal als 1080p/60i oder 1080p/30p auf. Eine W-LAN-Funktion ist wie bei fast allen aktuellen Systemkameras ebenfalls vorhanden.
Doch richtig interessant ist, was die Nikon 1 AW an Umweltbedingungen wegsteckt. Obwohl sich die Kamera äußerlich kaum von bisherigen Nikon 1-Modellen unterscheidet und keineswegs das panzerartige Erscheinungsbild mancher anderer Ruggedized-Kamera hat, ist sie bis zu 60 Minuten in 15 m Tiefe wasserdicht. Die Temperaturen können bei -10 °C bis +40 °C an Land und bei 0 °C bis +40 °C im Wasser liegen. Dazu kommt eine Staubdichtigkeit nach JIS/IEC-Klasse 6 (IP6X) und eine Stoßfestigkeit nach nach MIL-STD 810F. Weitere Ausstattungsmerkmale wie Action Control (Steuerung der Kamera per Neigung) ein Höhen-/Tiefenmesser, GPS/GLONASS-Unterstützung, ein elektronischer Kompass, ein virtueller Horizont und eine Tageslichtopimierung des Displays unterstreichen die Outdoor-Tauglichkeit der Nikon 1 AW. Damit die Kamera diesen extremen Bedingungen ausgesetzt werden kann, darf sie aber nicht mit den bisherigen Nikon 1-Objektiven genutzt werden. Nikon hat zwei dieser Objektive hergenommen und in wasserdichter Ausführung neu auf den Markt gebracht. Das Standard-Zoom 1 NIKKOR AW 11-27.5mm f/3.5-5.6 und die Festbrennweite AW 10mm f/2.8 sind für den Intensiveinsatz an der Nikon 1 AW gerüstet.
Die Nikon 1 AW soll in Scharz, Weiß oder Silber ab Mitte Oktober verfügbar werden. Die bisher einzigartige Kamera wird dann im Kit mit dem Zoomobjektiv 799 Euro und im Kit mit Zoom und Festbrennweite 1019 Euro kosten. Der Einzelpreis für die Festbrennweite wird mit 319 Euro angegeben. Wasserdichtes Zubehör wie einen Trageriemen, eine Handschlaufe, eine Gerätetasche, eine Silikonummantelung und einen Kameragriff wird es ebenfalls geben. Für das Frühjahr 2014 ist ein Unterwasser-Blitz (SB-N10) geplant, der den integrierten Blitz der Kamera ergänzt.