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Lange hat Nikon mit dem Nachfolger seiner Mittelklasse-Spiegelreflexkamera D7200 gewartet. Das im März 2015 auf den Markt gekommene Gerät hat bereits ein paar Jahre auf dem Buckel und so wurde bereits seit einigen Wochen ein Nachfolger erwartet. Gestern hat der japanische Traditionshersteller dann die neue obere Mittelklasse präsentiert: Die Nikon D7500, welche viel vom großen Bruder und dem APS-C-Topmodell Nikon D500 geerbt hat.
Die Nikon D7500 bekommt den selben von Sony produzierten 20,9-Megapixel-Sensor wie die D500 spendiert und erhält somit die Möglichkeit, bis zu ISO 1,36 Millionen zu verwenden. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass solch aberwitzigen Lichtempfindlichkeiten eigentlich nur für das Quartett taugen und weit entfernt von der Praxistauglichkeit liegen. Die D7200 besitzt einen von Toshiba produzierten 24-Megapixel-Sensor. Wie bei mittlerweile den meisten seiner Modelle lässt Nikon den optischen Tiefpassfilter für eine größtmögliche Schärfe vor dem Sensor weg, was im Umkehrschluss bei schlechten Voraussetzungen aber den Moiré-Effekt hervorrufen kann.
Das Autofokusmodul wurde im Vergleich zur D7200 beibehalten, allerdings wurde das Feature der Gruppenfeldsteuerung freigeschaltet, was bisher eher höherklassigen DSLRs von Nikon vorbehalten war. Hinzu kommt das RGB-Modul aus der D500 mit 180.000 Pixel für eine bessere Motiverkennung und Verfolgung. Auch SnapBridge, die Möglichkeit zur Übertragung von Fotos und Fernsteuerung der Kamera via Wi-Fi oder Bluetooth, ist wieder mit an Bord. Im Vergleich zur Vorgängerin fällt NFC zum schnelleren Koppeln weg.
Doch auch das Gehäuse wurde verändert. Die Kamera ist 45 g leichter als die Vorgängerin und verzichtet auf eine Magnesium-Legierung als Baumaterial. Stattdessen kommt ein mit Kohlefaser verstärkter Kunststoff zum Einsatz, welcher stoßfester als das bisherige Gehäuse sein soll. Der Griffwulst soll Tiefer sein, sodass sich die Griffigkeit des Gehäuses verbessern soll.
Gepaart wird das Ganze mit dem aktuellen Expeed-5-Prozessor, welcher eine Seriebildgeschwindigkeit von acht Bildern pro Sekunde erlaubt. Die Vorgängerin schaffte es hier auf sechs Bilder pro Sekunde, die Nikon D500 als Topmodell kommt auf zehn. Der Buffer kann maximal 50 RAW- oder 100 JPG-Dateien aufnehmen, bevor auf die Speicherkarte geschrieben werden muss.
Beim Display wird dieses Mal ein leicht neigbares Panel verbaut, welches allerdings in der Auflösung etwas reduziert wurde. Während der Vorgänger noch 1,299 Millionen Pixel zählen konnte, kommt das neue Display auf lediglich 0,922 Millionen Pixel. Doch nicht nur das Display ist ein Rückschritt. Anders als in den Modellen D7100 und D7200, welche fast baugleich sind, fehlt der neuen D7500 ein für ambitionierte Amateure und auch Profis wichtiges Merkmal: Der zweite Kartenslot. Damit betreibt Nikon reine produktpolitische Abgrenzung um das eigene Modell D500 nicht anzugreifen.
Neben 20,9-Megapixel-Fotos wird der Videomodus der Kamera eine maximale Auflösung von 4K UHD (3.840 x 2.160) bei 30 oder 24 Frames per Second unterstützen. An eine Panasonic Lumix GH5 mit 60 FPS bei 4k kommt dieses Modell demnach nicht heran.
Die Nikon D7500 soll Anfang Sommer zu einer UVP von 1.499 Euro in den Handel kommen. Die D7200 wird parallel weiterhin erhältlich bleiben.