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Mithilfe der weltgrößten Digitalkamera möchte das Vera C. Rubin Observatory in Chile gigantische Himmelsaufnahmen machen. Nun werden schon die ersten Bilder geknipst. Das Vera C. Rubin Observatory soll, wenn alles nach Plan läuft, im nächsten Jahr eröffnet werden und dann 2022 in den Regelbetrieb übergehen. Derzeit befindet es sich noch in der Konstruktionsphase, es steht auf dem Cerro Pachón im Norden Chiles.
Im Zuge der Legacy Survey of Space and Time-Mission soll das Observatorium über 10 Jahre hinweg das größte Zeitraffer des Univserums erstellen, dass es je gab. Viele Fragen sollen durch die Aufnahmen geklärt werden können, so hoffen Astronomen. Unter anderem geht es um den mysteriösen Planet 9 am Rande unseres Sonnensystems. Wissenschaftlern zufolge könnte es sich dabei auch um ein kleines schwarzes Loch handeln. Eine intensive Beobachtung soll nun Klarheit bringen. Die Bilddaten sollen am Ende der Mission über 500 Petabyte umfassen.
Das Teleskop verfügt über einen Spiegel mir einem Durchmesser von 8,4 Metern und soll dank eines besonderen Designs ein besonders großes Sichtfeld besitzen. Dies bringt auch Vorteile für die gigantische, anderthalb Meter hohe und fast drei Tonnen schwere Digitalkamera. Sie soll in der Lage sein, den gesamten Nachthimmel in nur drei Tagen zu fotografieren und das in einer bisher noch nie dar gewesenen Qualität. Das Sensorfeld wurde vom Kamera-Team des SLAC National Accelerator Laboratory (SLAC) der Universität Stanford bereits vor Beginn der COVID-19-Pandemie zusammengesetzt. Insgesamt waren 25 Befestigungen notwendig, um alle Sensoren unterzubringen. Jede einzelne davon kostete stolze 2.550.000 €. Das Sensorfeld ist aus 189 CCD-Sensoren mit je 16 Megapixeln zusammengesetzt und umfasst bei einer Breite von 64 cm ganze 3,2 Milliarden Pixel. Um eine Bild in voller Auflösung zu betrachten, wären nach Berechnung der Stanford Universität ganz 378 4K-Bildschirme vonnöten.
Nun befindet sich der Sensor in der Testphase, dazu wurden schon Aufnahmen gemacht, unter anderem von einem Kopf eines Romanesco-Blumenkohls. Da die Kamera jedoch noch nicht komplett fertig ist, es fehlt unter anderem noch die weltweit größte Linse, wurden die ersten Foto-Tests mit der Technik einer Lochkamera gemacht. Dazu wurden die Motive über ein gerade mal 150 ?m auf das Sensorfeld projiziert. Nach der Fertigstellung soll die Kamera unter anderem Bilder liefern, deren Auflösung einen Golfball aus 25 Kilometern abbilden würde.