NEWS

Was hinter dem Personal-Hotspot von iOS 4.3 steckt (Update)

Portrait des Authors


Was hinter dem Personal-Hotspot von iOS 4.3 steckt (Update)
18

Werbung

Mit dem iPhone für Verizon bzw. das CDMA-Netz führte Apple auch ein bisher unbekanntes iOS-Feature ein, den Personal-Hotspot. Verizon bietet seinen Kunden in den USA diese Funktion oder Möglichkeit der Datennutzung bereits im Tarif inkludiert an, wenn die Hardware es unterstützt. Laut Aussage von Apple sei der Personal-Hotspot ganz oben auf der Wunschliste von Verizon gestanden, als es um die Entwicklung des iPhones gegangen ist. Mit der ersten Beta von iOS 4.3 scheint der Personal-Hotspot auch auf den GSM-iPhones Einzug zu halten. Auf Android-Mobiltelefonen erfreut sich diese Funktion sehr großer Beliebtheit. Kaum ein Fleck ist noch zu finden, der nicht von einem solchen Netzwerk abgedeckt ist. Aber was genau macht der Personal-Hotspot?

Personal-Hotspot?

Bisher bieten alle iPhones (ausgenommen dem ersten Modell) die Möglichkeit ihre Internetverbindung per USB oder Bluetooth an über USB oder Bluetooth angeschlossene Rechner weiterzugeben. Allerdings lässt sich nicht jedes Gerät über diese beiden Schnittstellen verbinden. Die wenig komfortablen Kabel-Lösung bot zumindest die Möglichkeit das iPhone auch gleichzeitig zu laden. Einer Einschränkung waren alle Tethering-Möglichkeiten unterworfen: es konnte immer nur ein Gerät gekoppelt werden. Dies soll sich mit dem Personal-Hotspot ändern. Er fasst alle bisherigen Tethering-Möglichkeiten zusammen. Weiterhin möglich ist die Verbindung über USB oder Bluetooth. Hinzu kommt nun die Möglichkeit ein WLAN aufzuspannen, welches WPA2 verschlüsselt bis zu fünf Geräte mit einbindet. Bisher bleibt der Personal-Hotspot aber dem iPhone 4 vorbehalten. Das iPhone 3G wird von iOS 4.3 bisher gar nicht beachtet und dem iPhone 3GS verbleibt nur das bisher bekannte Tethering. Auf dem iPad 3G konnten wir den Personal-Hotspot bisher ebenfalls nicht entdecken.

iphone_personal_hotspot

Die Mobilfunkanbieter

Wie beim Tethering über USB oder Bluetooth aber auch, wollen die Mobilfunkanbieter hier wieder ein Wörtchen mitreden. Heise hat sich an die größten Anbieter gewendet und um eine Stellungnahme zum Personal-Hotspot gebeten.

Telekom:

Heise gegenüber sagte Pressesprecher Alexander von Schmettow das Thema bringe "eine Reihe ungeklärter Fragen juristischer Natur mit sich".

O2:

O2-Sprecherin Carolin Eckert äußerte sich gegenüber Heise da schon etwas konkreter: Der Personal-Hotspot stünde "automatisch allen Kunden, die das OS-Update durchführen, zur Verfügung", wenn zusätzlich zum Tarif das "Internet Pack L" gebucht sei. Das Paket kostet monatlich 15 Euro, ist monatlich kündbar und bietet ein Datenvolumen von 5 GB. Je nach Tarif werden auch 25 Euro für das Paket fällig. Eine "gesonderte Bepreisung" für das WLAN-Tethering plane man bei O2 nicht.

Vodafone:

Laut Thorsten Höpken, Pressesprecher bei Vodafone sei die "WiFi-Hotspot-Funktion auf einem Smartphone schon heute zulässig". Allerdings muss die Tarif-Option "InternetPlus Flat" gebucht sein. Diese kostet je nach Basis-Tarif zwischen 10 Euro und 20 Euro und weist eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren auf.

Von den übrigen Mobilfunkanbietern gibt es bisher noch keine Stellungnahmen. Allerdings sind bereits bei den "großen drei" Unterschiede zu erkennen. Die Telekom hält sich gewohnt zurück und wenn man sich die Handhabung des bisherigen Tethering oder der Nutzung von VoIP oder Messenging-Diensten in der Vergangenheit vor Augen hält, wird man sicher wieder ein kostenpflichtiges Zusatzpaket schnüren. Bei O2 und Vodafone geht man hier einen liberaleren Weg und will den Personal-Hotspot in die bisherigen Tarife mit Tethering einbeziehen.

iPhone4_hotspot

Goldene Bits und Bytes?

Bereits in der Vergangenheit sind heiße Diskussionen entbrannt, was die Mobilfunkanbieter ihren Nutzern vorschreiben dürfen und was nicht. Wenn für 30 Euro im Monat ein Datenvolumen von 5 GB zur Verfügung steht, sollte es dem Anbieter egal sein, wie sein Kunde diese verbraucht - ob direkt am Mobiltelefon oder aber über daran gekoppelte Geräte. Doch bei den Bits und Bytes werden meist große Unterschiede gemacht, denn bereits VOiP und Messenger-Dienste sind in den kleinen Tarifen der Telekom nicht inbegriffen. Meist müssen Zusatzpakete zum Tarif gebucht werden, um das Tethering zu erlauben. Ähnlich sieht das auch bei den anderen Anbietern aus, auch wenn diese meist etwas offener sind.

Doch warum? Die Mobilfunkanbieter verstecken sich hinter "ungeklärten Fragen juristischer Natur", juristisch aber dürfte der Sachverhalt nicht anders zu beurteilen sein als bei den festen Internetanschlüssen zu Hause. Für die Sicherheit des WLANs ist der Nutzer verantwortlich. Apple bietet eine WPA2-Verschlüsselung im Personal-Hotspot an. Es geht wohl wieder nur darum für einen Zusatzdienst, den Apple den Anbietern zur Verfügung stellt, Geld zu verlangen. Die Flippcharts des "Product-Genius" und "Product Creation Manager" dürften also wieder glühen um den Kunden zusätzlich Geld aus der Tasche zu leiern. Und das alles für eine Leistung, für die er ohnehin schon zahlt ... wir freuen uns schon auf FaceTime über das UMTS-Netz und was man sich dann einfallen lassen wird.

Diese kleine Kritik soll keinesfalls eine Verschwörungstheorie zu einer Zusammenarbeit mit Apple und den Mobilfunkanbietern befeuern. Apples Intension ist es mit dem Personal-Hotspot dem Kunden einen Mehrwert zu bieten und nicht den Mobilfunkanbietern. Diese drehen den Spieß jedoch gekonnt herum.

Update:

Ein Telekom-Sprecher hat sich gegenüber dem fscklog zum Personal-Hotspot nun erneut geäußert. Demnach sind die Fragen juristischer Natur geklärt und der Personal-Hotspot bzw. das WLAN-Tethering wird "voll unterstützt". Vorraussetzung ist allerdings, dass Tethering im jeweiligen Vertrag möglich bzw. gebucht sein muss.

Weiterführende Links:

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (18)