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Im Sommer wurden erste Gerüchte bekannt, dass einige früher bei Apple angestellten Ingenieure an einem eigenen, noch geheimen Projekt arbeiten. Mit dabei sollten auch Tony Fadell und Matt Rogers sein, die Väter des iPods mit Click-Wheel. Wer nun dachte, dass sich beide an einer Medien-Revolution beteiligen würden, wurde erst einmal enttäuscht, denn heute hat das Unternehmen Nest ein intelligentes Thermostat vorgestellt. Es soll ab kommenden Monat in den USA zu einem Preis von 249 US-Dollar erhältlich sein. Was auf den ersten Blick nach einer uninteressanten Meldung klingt, entpuppt sich aber auf den zweiten Blick als zukunftsweisend Idee.
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Beim Nest Thermostat kommen zahlreiche Sensoren zum Einsatz, die helfen sollen sowohl die Lebensqualität zu verbessern, wie auch den Energieverbrauch zu senken. Nach rund einer Woche Einsatz erkennt das Thermostat beispielsweise, dass die Familienmitglieder das Haus ab 9:00 Uhr morgens alle verlassen haben und passt die Temperatur entsprechend an. Bevor der erste Bewohner das Haus wieder betritt, regelt das Thermostat die Temperatur wieder nach oben. Dabei wird das Bewegungsprofil aller Bewohner Tag genau erkannt. Um all dies zu erkennen kommen Sensoren zur Überwachung der Temperatur, des Umgebungslichts, der Luftfeuchte und Bewegung zum Einsatz. Es können auch mehrere Thermostate gleichzeitig in verschiedenen Zimmern eingesetzt werden - sie alle lernen unabhängig voneinander, können aber auch miteinander kommunizieren und sich so austauschen.
Bereits angesprochen haben wir das Click-Wheel der ersten iPods und dieses Design-Element, wie auch die hochwertige Verarbeitung und Verwendung edler Materialien sind Parallelen, finden sich also auch beim Nest Thermostat wieder. Über ein Display werden die aktuelle Temperatur angezeigt sowie weitere Einstelloptionen zugänglich gemacht.
Doch die Bedienung ist nicht nur direkt am Thermostat bzw. das Click-Wheel selbst möglich, sondern via WiFi auch über eine iOS App am iPhone oder iPad. Eine Android App ist bereits in Vorbereitung und soll in Kürze veröffentlicht werden. Da sich das Nest Thermostat direkt in das Netzwerk hängen kann, ist auch ein Zugriff von Außen möglich. Über einen Code wird der Zugang für Unbefugte gesperrt.
Bereits seit Jahren führen uns Siemens, Bosch und Co. auf der IFA intelligente Haushaltsgeräte vor. Der Kühlschrank soll seinen eigenen Inhalt überwachen und gegebenenfalls nachbestellten. Die Waschmaschine bei Vollendung des Waschgangs den Besitzer via Twitter benachrichtigen. Da aber ein großer Anteil des weltweiten Energieverbrauchs für die Beheizung des Wohn- und Arbeitsraums sprichwörtlich durch den Schornstein geht, ist hier sicher das größte Sparpotenzial vorhanden und damit ein sinnvoller Einsatz denkbar. Das Nest Thermostat soll dem Nutzer viele Entscheidungen abnehmen und auf intelligente Art und Weise den Energieverbrauch der eigenen Heizung senken. Erst kürzlich hat Google eine API veröffentlicht, welche alle Haushaltsgeräte miteinander verbinden soll - auch hier steht die Einsparung von Energie und eine einfache Integration im Mittelpunkt.
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