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Microsoft möchte mit Windows 8 und Windows RT endlich richtig im Tablet-Segment mitmischen. Auch die Microsoft-Partner versprechen sich viel vom neuen Betriebssystem und haben schon eine Reihe von innovativen Windows 8-Geräten vorgestellt, Verkaufspreise wurden teilweise ebenfalls bereits bekannt. Das gilt z.B. für die Lenovo-Produkte wie die Yoga-Modelle.
Das Yoga 13 mit potenter Intel-Hardware soll so stattliche 1299 Euro kosten - in der einfachsten Ausstattungsvariante. Das Yoga 11 wird mit einem Verkaufspreis von ab 799 Euro zwar deutlich günstiger, bietet aber nur ARM-Hardware und Windows RT. Die Lenovo-Preise sind nicht unbedingt der Maßstab, aber andere Hersteller scheinen ebenfalls bei ihren neuen Windows 8-Geräte auf ordentliche Margen bedacht zu sein. Ein Analyst der renommierten International Data Corporation (IDC) hat deshalb bereits jetzt massive Zweifel an der Preispolitik der Microsoft-Partner angemeldet.
{jphoto image=29393}Bob O'Donnell denkt durchaus, dass die Lenovo-Preise darauf hindeuten, wie teuer neue Windows 8-Hybridlösungen werden. Er zieht dann gleich den Vergleich zur jungen Tablet-Geschichte. Nicht ganz unbegründet führt er aus, dass Geräte, die teurer als Apples iPad waren, sich nicht durchsetzen konnten. Auch wenn Windows 8-Hybridlösungen mit integrierter oder optionaler Tastatur einen Mehrwert gegenüber dem Apple-Tablet bieten, sollten die Preise moderat bleiben.
Selbst Acers Windows 8-Tablet-Hybride Iconia W510 soll allerdings 499 Dollar kosten - und das ohne Tastatur-Dock. Mit Dock steigt der Preis auf 749 Dollar. Dabei werkelt in ihm ein Atom-Prozessor, wie er aus den (in aller Regel günstigeren) Netbooks bekannt ist. Auch die Microsoft Surface-Preise sieht O'Donnell eher kritisch. Lange wurden zwar sehr günstige Verkaufspreise für die Tablets aus Redmond kolportiert, aber 599 Dollar für die RT- und 999 Dollar für die Intel-Variante wären laut dem IDC-Spezialisten wohl eher realistisch. Und selbst bei diesen Preisen ist noch nicht sicher, ob die Tastatur bereits inklusive ist.
Noch ist es zu früh, um die Preisgestaltung der Microsoft-Partner wirklich fundiert beurteilen zu können. Viele Partner haben noch keine Preise verraten und die offiziellen Preisempfehlungen können schnell realistischeren Verkaufspreisen weichen, die sich am Markt orientieren. Aber sicherlich hat O'Donnel Recht, dass für die Käufer auch bei einem Windows 8-Hybridgerät der Preis stimmen muss. Viele dürften doch zurückschrecken, wenn sie für ein solches Gerät mehr als für manches Ultrabook zahlen sollen. Das ganze Bemühen von Microsoft und den Partnern, mit etablierten Android- und iOS-Geräten zu konkurrieren, könnte letztlich durchaus auch am Preis scheitern.