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"Available today" - jeder denkt bei diesem Satz an Apple Keynotes. Neue Produkte, heiß ersehnt, können direkt nach dem Launch gekauft werden, jüngstes Beispiels: Das MacBook Pro mit 13-Zoll-Retina-Display. Nun möchte Microsoft auch gerne ein wenig wie Apple sein, das ist allgemein bekannt, schließlich hat man sich in Redmond mit dem Surface auch erstmalig auf die Kombination von abgestimmter Hardware und Software eingelassen. Leider ist es aber auch gerade das Surface, das zeigt, woran Micrsoft aktuell noch scheitert.
Der Launch von Micrsofts Surface ist logisch, kam aber auch für mich in einem gewissen Rahmen überraschend. Zwar steht hier schon seit langer Zeit ein Microsoft-Keyboard auf dem Schreibtisch, aber nein, die Windows-Macher und Hardware, das mag nicht so recht zusammenpassen. Nüchtern betrachtet hat das weniger etwas damit zu tun, dass ich es Microsoft nicht zutrauen würde, ein ordentliches Hardware-Paket zu schnüren. Nein, die Eingabegeräte gehörten über eine lange Zeit sogar zum Besten was der Markt her gibt, sondern mit politischen Überlegungen. Microsoft ist mit seinem ersten Tablet seinen Hardware-Partnern ordentlich in die Parade gefahren, was zu einiger Verstimmung führte. Das neue Tablet muss Microsoft also all diesen Ärger Wert gewesen sein.
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Eines zeigt dieser Schritt aber recht deutlich: Microsoft war sich von vornherein klar, dass etwas passieren musste zum Start von Windows 8, zu neu, zu ungewohnt, einfach zu anders ist die neue Modern UI. Ein Gerät, das vollends aus der Hand von Microsoft stammt, soll da natürlich für Vertrauen sorgen, denn dann wird schon alles genau aufeinander abgestimmt sein. Dass dieses Konzept funktioniert, das zeigt Apple schon eine ganze Zeit und von eben jenem Esprit wollte Microsoft doch nur allzu gern profitieren.
Wie sich nun aber zeigt, scheint Microsofts Plan (zumindest in Deutschland) nicht wirklich aufzugehen. Bislang scheint noch keines der für den deutschen Markt vorbestellten Surface-Geräte ausgeliefert worden zu sein. Im Gegenteil, viele der Surface-Vorbesteller erhalten aktuell Storno-Mails seitens Microsoft. Dabei soll es sich zwar lediglich um einen Software-Fehler handeln, einen etwas faden Beigeschmack hinterlässt die Aktion bei mir aber doch. Möchte Microsoft wirklich ein Stück vom Tablet-Markt für sich beanspruchen, dann müssen nicht nur Hard- und Software stimmen, sondern auch alles anderen drum herum, sonst ist der erste Eindruck als neuer Premium-Tablet-Lieferant schnell dahin. Passend zu diesem Problem gab es das Surface beim offiziellen Windows-8-Launch in Berlin das Surface auch lediglich hinter Glas zu bewundern.
Das soll nun bitte nicht falsch verstanden werden – ich halte Microsofts Surface-Vorstoß für den richtigen Weg und die Modern UI für eine erfrischend neue Oberfläche in der Tablet-Welt. Um dem aktuellen Tablet-Platzhirsch Paroli bieten zu können, braucht es meines Erachtens aber noch etwas mehr, nämlich die Mühe um den Kunden – übrigens einer der Aspekte bei dem auch Apple nicht immer überzeugen konnte, sodass es hier im Grunde noch einfacher gewesen wäre, sich neu zu erfinden. Schade, dass diese Möglichkeit nicht genutzt wurde.