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Eine Atomuhr am Handgelenk - zumindest war uns ein ähnliches Produkt bisher nicht bekannt. Ähnliche Gedanken dürfte auch John Patterson von Bathys Hawaii, einem Uhrhersteller, gehabt haben und startete auf Kickstarter ein Projekt, welches genau dieses Ziel umsetzen soll. Taktgeben ist kein schwingender Quarz oder eine Mechanik, sondern Cäsium 133, dass 9.192.631.770 mal pro Sekunde schwingt, was laut dem International System of Units (SI) genau einer Sekunde entspricht.
Erste Prototypen der Atomuhr für das Armband sind bereits erstellt worden. Aktuell arbeitet man am finalen Design und auch in der technischen Umsetzung ist man noch in der Entwicklungsphase. Als Material für das Gehäuse hat man sich inzwischen für Karbon-Fiberglas entschieden, da nur mit diesem Material das Gewicht unter 100 g, genauer gesagt bei 90 g, gehalten werden konnte. Vermutlich wird das finale Design aber dennoch ein Metallgehäuse sein - die letztendliche Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Die Ausgabe der Uhrzeit geschieht über ein analoges Ziffernblatt mit Sekunden, Minute, Stunden und der aktuellen Mondphase, wer möchte kann sich aber auch nanosekundengenaue Zeitsignale über einen RS232-Port ausgeben lassen, um andere Zeitmesser anzusteuern. Weitere LEDs geben Auskunft über den Betriebszustand der Uhr, ob der Akku gerade geladen wird oder ob der CSAC-Chip (die eigentliche Atomuhr) gerade im Betrieb ist.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/kickstarter-atomuhr.jpg]Atomuhr von Bathys Hawaii für das Handgelenk[/figure]
Hier kommen wir auch schon zu einem der Knackpunkte der Atomuhr für das Handgelenk. Denn neben der Größe des Gehäuses ist auch die Akkulaufzeit nicht sonderlich beeindruckend. 36 Stunden Laufzeit würde der Hersteller gerne erreichen. Ist der CSAC-Chip im Dauerbetrieb hält der Akku sogar nur drei bis vier Stunden. Bei der Stromversorgung hat man sich für eine 500 mAh AAA-Batterie entschieden, so dass ein Austausch einfach möglich ist. Aufgrund des hohen Stromverbrauchs wird der CSAC-Chip nur alle paar Minuten hochgefahren und benötigt dann etwa 30 Sekunden, um das erste Zeitsignal auszugeben. Danach kann der theoretisch jede Sekunden das extrem genaue Zeitsignal ausgeben. Liefe der CSAC-Chip ständig durch, bliebe die Fehlergenauigkeit bei einer Sekunde alle 1.000 Jahre. Durch die Intervallschaltung ändert sich die Fehlertoleranz nur unwesentlich.
Wer nun noch eine Atomuhr für das Handgelenk sucht, wird sich zunächst einmal gedulden müssen. Die per Kickstarter geplanten sechs Uhren mit einem Preis von je 6.000 US-Dollar sind bereits alle vergeben. Allerdings möchte Bathys Hawaii sechs bis zehn Uhren fertigen - was die Chancen auf ein Exemplar aber nicht wesentlich erhöht. Der Hersteller behält sich aber vor, weitere solche Projekte bzw. Uhren zu fertigen.