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Auch auf der CeBIT spielt das Thema Smart Home eine große Rolle. Doch während die Masse der Hersteller sich auf die üblichen Bereiche Überwachung und Klimatisierung beschränkt, zeigt das österreichische Startup Noki ein für jede Haustür passendes Bluetooth-Schloss, das in wenigen Minuten und mit geringen Aufwand nachgerüstet werden kann. Das Ziel: Das Ver- und Entsperren der Tür komfortabler und gleichzeitig auch sicherer machen.
Die dafür notwendige Technik steckt in einem etwa faustgroßen Gehäuse. Für das mechanische Drehen sind ein Motor sowie ein Getriebe verantwortlich, die eine maximale Kraft von 3 Nm bieten, für die einfache Bedienung sorgt ein Bluetooth-Modul. Für die Inbetriebnahme muss das Gehäuse lediglich auf den vorhandenen Schließzylinder gesteckt und per Schrauben gesichert werden, im Anschluss erfolgt die Ermittlung der nötigen und maximal möglichen Schlüsselumdrehungen. Die anschliessende Nutzung ist einfach. Nähert sich das mit der Noki-App versehene Smartphone der Tür, wird diese automatisch entsperrt. Auf Wunsch erfolgt 30 Sekunden später auch das Versperren automatisch. Zusätzlich hat der Nutzer aber auch die Möglichkeit, beide Vorgänge manuell per Applikation anzustossen. Darüber hinaus kann einer beliebigen Anzahl von Nutzern eine Freigabe für das Schloss erteilt werden.
Wer zusätzlich die sogenannte Noki Bridge erwirbt, kann auch per Internet steuern, die Bridge übersetzt dabei von Internet zu Bluetooth. Aber auch für die Unterstützung anderer Smart-Home-Lösungen wird die Bridge eine wichtige Rolle spielen, entsprechende Standards anderer Anbieter sollen nach und nach unterstützt werden. Ein hohes Maß an Sicherheit wird laut Unternehmen aber von Anfang an geboten. So setzt man auf eine End-to-End-Verschlüsselung sowie zweiteilige Zugangs-Codes; einen Teil erhält der Nutzer, der zweite verbleibt im Gerät.
Viel Wert legt man aber auch auf den reibungslosen Einsatz in Gefahren- oder Notsituationen. Sollte die Batterie, die bei üblicher Nutzung etwa zehn Monate halten soll, leer sein, kann der Aufsatz binnen Sekunden entfernt werden - sollte noch ausreichend Ladung zur Verfügung stehen, öffnet das Schloss per Knopfdruck. Befindet man sich hingegen außerhalb der Wohnung oder des Hauses und kann das Smartphone nicht öffnen, stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Die Öffnung durch eine Person mit Zugangsberechtigung, durch Noki selbst oder per Schlüssel. Die beiden letztgenannten Punkte sind jedoch mit Hürden verbunden. So muss für die Hilfe durch Noki diese zunächst explizit aktiviert und eine Bridge vorhanden sein, für den Einsatz des herkömmlichen Schlüssels muss der Zylinder mit zwei gleichzeitig gesteckten Schlüssen umgehen können; ein Problem vor allem bei zahlreichen alten Lösung.
Da das Noki-Schloss von Außen nicht erkennbar ist, soll auch der Einbruchschutz nicht gefährdet werden. Allerdings kann das Smartphone im Falles des Verlustes wie ein Schlüssel genutzt werden - einzig das rechtzeitige Bemerken des Fehlens und Deautorisieren des Geräts kann hier helfen.
Interessenten können ab April an der über Kickstarter und Indiegogo laufenden Crowdfunding-Aktion teilnehmen, diese soll aber nicht bei der Finanzierung des Projekts helfen, sondern vor allem Early Adopters anlocken, die für die Fertigstellung Tipps und Anregungen liefern sollen. In den Handel kommen soll das Bluetooth-Schloss Ende 2015, geplant ist der Vertrieb über die üblichen Online-Händler, aber auch über große Kette sowie den Fachhandel. Für das Schloss selbst werden dann etwa 150 Euro verlangt, im Paket mit der Bridge sollen es vermutlich 230 Euro werden. Unterstützt werden zum Start sowohl Android als auch iOS, Apps für Android Wear und die Apple Watch sollen folgen.