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Viele Unternehmen arbeiten aktuell an technischen Umsetzungen, um eine Internetverbindung auch in die entlegensten Regionen zu bringen. Google will dazu Helium-Ballons in große Höhen steigen lassen und zahlreiche weitere private Organisationen bauen an Drohnen und anderen Flugobjekten, die teilweise monatelang in der Luft bleiben sollen. Dazu hat Facebook das Connectivity Lab gegründet. Dort arbeiten hunderte Mitarbeiter und dutzende Teams daran, auch die letzten zehn Prozent der Weltbevölkerung, welche aktuell noch ohne direkte Anbindung zum Internet auskommen müssen, zu versorgen.
Doch auch Facebook ist klar, dass nicht nur eine Komponente dazu erforderlich ist, daher wird auch an einer Infrastruktur bestehend aus Fluggeräten, terrestrischen Installationen und Satelliten gearbeitet. Facebook will diese Infrastruktur später nicht selbst betreiben, sondern anderen privaten Unternehmen oder öffentlichen Institutionen eine Basis an Hard-, Software und Know-How bieten. Zumindest zwei dieser Komponenten geht Facebook mit der Drohne "Aquila" an. "Aquila" wurde von einem Team in Großbritannien entwickelt und gebaut. Dabei handelt es sich um eine autonome Drohne, die in Höhen von 60.000 bis 90.000 Fuß (18,3 bis 27,4 km) operieren soll. Damit liegt die Mindesthöhe bereits 8,3 km über dem, was Passagierflugzeuge aktuell erreichen. Die Spannweite der "Aquila" beträgt 42 m und damit auf Niveau einer Boing 737 oder einem Airbus A320. Anstatt eines Gewichtes von 52 bis 88 t (je nach Modell und Ausführung der Boing 737), soll die "Aquila" nur ein hundertstel des Gewichts aufweisen. Damit läge das Nurflügeldesign bei deutlich unter eine Tonne. Die Drohne wurde zur Gewichtseinsparung weitestgehend aus Karbongewebe gefertigt.
Laut Facebook soll "Aquila" bereit für die ersten Tests sein. Im Praxiseinsatz spricht Facebook von einer Einsatzzeit von 90 Tagen ohne Zwischenlandung. Wenn die Sonne scheint, werden über die Solarzellen, welche die komplette Oberseite des Nurflügeldesigns bedecken, nicht nur die Elektromotoren betrieben, sondern auch die Akkus geladen. In dieser Zeit steigt "Aquila" auf die Maximalhöhe von fast 30 km. Nachts wird die Energie dann aus den Akkus bezogen und zusätzlich sinkt die Drohne auf unter 20 km Höhe.
Take a look inside Facebook's Connectivity Lab - an important part of our effort to bring connectivity to the billions of people who are unconnected today.
Posted by Facebook Engineering on Donnerstag, 30. Juli 2015
Zweite wichtige Komponente ist aber natürlich die Versorgung mit einer möglichst schnellen Internetverbindung. Dazu hat das Communications Team in Woodland Hills in Kalifornien laut eigenen Angaben einen signifikanten Durchbruch erreicht. In den Laboren erreicht eine Laserverbindung bereits eine Datenrate von 10 GBit pro Sekunde. Allerdings wird die Umsetzung in der Praxis nicht einfach werden, denn der Laser muss aus einer Höhe von rund 20 bis 30 km auf eine Fläche einer Münze ausgerichtet werden. Aber nicht nur von der Drohne zum Boden, sondern auch zwischen mehreren Drohnen sollen solche Verbindungen aufrechterhalten werden.
Laut Facebook wird es aber noch einige Zeit dauern, bis solche Projekte in den finalen Einsatz gelangen werden. Derzeit arbeitet man nicht nur an den Projekten selbst, sondern auch an möglichst breit angelegten Partnerschaften mit Industrie und staatlichen Einrichtungen.