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Auf der Crowdfunding-Plattform IndieGoGo läuft aktuell eine neue Kampagne für das Virtual-Reality-Headset „The Marvel“. Dabei soll es sich um einen Aufsatz für Android-Smartphones handeln, der mit einer speziellen App kombiniert wird. Anvisiert ist eine Summe von 500.000 US-Dollar. Zusammengekommen sind aktuell erst knapp 4.000 US-Dollar. Noch läuft die Kampagne jedoch noch 22 Tage.
Potentiellen Backern sei an dieser Stelle jedoch grundlegend zur Vorsicht geraten: Die noch sehr unerfahren wirkenden Macher geben ein flexibles Funding-Ziel an. Das bedeutet, dass das Geld auch dann in ihre Taschen wandert, wenn die anvisierte Summe gar nicht zustande kommt. In der Vergangenheit tendierten Crowdfunding-Kampagnen mit flexiblen Funding-Zielen deutlich häufiger zu Fehlschlägen, da die Urheber sich verhoben haben.
Außerdem wird The Marvel aktuell noch recht diffus beschrieben. So soll es sich zum einen um ein VR-Headset handeln, in das ein Smartphone gestopft wird. Zum anderen sprechen die Macher von einer App, aber auch noch von einem kompletten Betriebssystem. Speziell der Part „Betriebssystem“ bleibt ziemlich vage. Deutlicher wird die App beschrieben, die auf Android-Smartphones erlauben soll, parallel mehrere Apps in Fenstern innerhalb einer 360-Grad-Oberfläche zu betreiben. Seinen Preis soll The Marvel mit einem Blickfeld von 180 Grad rechtfertigen – Standard sind aktuell eher 110 Grad. Zur Hardware zählen zudem eigene Sensoren, um Bewegungen zu erfassen sowie ein NFC-Chip. Auch „fortgeschrittenes Eye-Tracking“ wollen die Macher einbinden.
The Marvel soll auch in Verbindung mit Bluetooth-Mäusen und -Tastaturen funktionieren, so dass Office-Software zum Einsatz kommen könnte. Man könnte quasi innerhalb eines virtuellen Desktops arbeiten. Etwas hoch gegriffen, sprechen die Macher vom „allerersten VR-Computer“ bzw. sogar „einem Virtual-Reality-Produkt, das den Laptop ersetzen kann“. Eine Portion gesunde Skepsis ist trotz vielversprechender Ansätze angebracht. Etwa scheint das „Betriebssystem“ am Ende mehr eine Art Organizer für Fenster zu sein. Zudem gibt es wenig triftige Gründe, warum eine derartige VR-App speziell an The Marvel gebunden sein sollte, statt allgemein für VR-Headsets zur Verfügung zu stehen. Die Urheber haben dies auf Nachfrage von The Verge damit gerechtfertigt, dass spezielle Bewegungssensoren für den Betrieb notwendig seien. Als Preis sind übrigens 99 US-Dollar für Backer der Kampagne angesetzt. Nach der Kampagne wollen de Macher um Erik Finman mit 250 US-Dollar hinlangen. Jener Preis wirkt ziemlich hoch gegriffen, spielt er doch weit über Samsungs ähnlich ausgerichteter Gear VR für hierzulande ca. 90 Euro.
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Man darf gespannt sein, was aus The Marvel wird. Der Ansatz klingt sehr spannend, doch ob die Macher die Idee wirklich umsetzen können, scheint derzeit offen zu sein. Vielleicht inspiriert die Idee eines eigenen VR-Betriebssystems / spezieller Apps mit derartigen Zusatzfunktionen aber ja noch weitere Entwickler.