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Nach einem Jahr steht die Ablösung parat: Mit der Gear S3 löst Samsung den auf der IFA 2015 vorgestellten Vorgänger ab, belässt diesen aber weiterhin Programm. Doch nicht nur das sorgt auf den ersten Blick für Erstaunen, auch das neue Modell wirft so manche Frage auf, auf die es bislang keine richtige Antwort gibt.
Denn nach der Gear S3 classic und Gear S2 bringt Samsung erneut zwei unterschiedliche Versionen auf den Markt. Wobei der Begriff unterschiedlich etwas zu hochgegriffen ist. Denn abgesehen von einem minimal abweichenden Design und Gewicht gleichen sich Gear S3 calssic und Gear S3 frontiert wie eineiige Zwillinge. Abweichungen gibt es lediglich bei Gestaltung der wieder drehbaren Lünette, die beim classic-Modell etwas filigraner geformt ist, sowie bei den wieder am rechten Rand platzierten Tasten. Bei der Gear S3 classic sind sie rund, bei der Gear S3 frontiert oval.
Die Gear S3 ist größer
Wie schon vor einem Jahr fallen die Gehäuse rund aus, im direkten Vergleich sticht jedoch das Wachstum ins Auge. Die beiden neuen Modelle bringen es auf 46,1 x 49,1 x 12,9 mm ohne Armband. Gegenüber der Gear S2 classic und Gear S2 ist das ein Plus in allen drei Dimensionen. Zugelegt wird aber auch beim Gewicht: Die Version classic bringt 57 g auf die Waage, das Modell frontier 62 g. Im Gegenzug erhält man ein überzeugend verarbeitetes Edelstahlgehäuse, das einer klassischen Armbanduhr in nichts nachsteht. Wasser und Staub können den beiden Smartwatches dank IP68-Einstufung wenig bis gar nichts anhaben, der Tragekomfort kann als hoch bezeichnet werden - was nicht zuletzt auch vom jeweiligen Armband abhängen dürfte. Bei der Gear S3 classic setzt Samsung hier auf Leder, bei der Gear S3 frontiert auf Silikon. Als Zubehör werden diverse Farbvarianten angeboten, darüber hinaus können handelsübliche Armbänder mit einer Breite von 22 mm problemlos genutzt werden.
Zurückzuführen ist das Größenwachstum auf die neue Hardware. Das kreisrunde Display wächst um 0,1 auf jetzt 1,3 Zoll, die Auflösung bleibt hingegen bei 360 x 360 Pixeln stehen. Die Darstellungsqualität war bei der ersten Inaugenscheinnahme sehr gut, das OLED-Panel sorgt für kräftige Farben. Neu ist, dass die Always-On-Funktion umfangreicher als zuvor ausfällt, was die Akkulaufzeiten aber nur minimal beeinträchtigen soll. Wie lang die ausfallen, ist noch nicht bekannt. Die Kapazität wächst jedoch von 250 auf 380 mAh. Die von der Gear S2 erreichten Zeiten dürften somit also auch für die Gear S3 gelten. Über den SoC verrät Samsung lediglich, dass er über zwei CPU-Kerne und eine maximale Taktrate von 1 GHz verfügt. Um den Chip vom letzten Jahr dürfte es sich aber nicht handeln, schließlich hat man die Schnittstellen überarbeitet. Neben Bluetooth 4.2 umfasst das Angebot auch n-WLAN und NFC, MST für Samsung Pay sowie einen GPS-Empfänger.
Beinahe aus dem vollen schöpft man hinsichtlich der Sensorik. Gemessen werden können Puls, Beschleunigung, Geschwindigkeit, Höhe und Luftdruck. Den Arbeitsspeicher hat man leicht auf 768 MN vergrößert, der interne Speicher fasst hingegen wieder nur 4 GB. Dem integrierten Mikrofon stellt man einen Lautsprecher zur Seite.
Einiges wird einfacher, vieles ist bekannt
Auch wenn mit Tizen 2.3.1 eine frischere Version des Betriebssystems zum Einsatz kommt, bleibt es doch bei bekannten Bedienkonzept. Navigiert wird entweder per Wischgeste auf dem Display oder aber über die drehbare Lünette. Vom Homescreen aus geht es nach links zu den eingegangenen Nachrichten und Anrufen, rechts kommt man zu den favorisierten Anwendungen und Kontakten; letztere lassen sich mit wenigen Handgriffen anpassen. Samsung selbst sagt, dass es inzwischen mehr als 10.000 kompatible Applikationen für alle Anlässe gibt.
Mit den beiden am Gehäuse untergebrachten Tasten lässt sich entweder ein Schritt zurückgehen oder aber direkt der Homescreen mit dem eingestellten Zifferblatt ansteuern. Zu den wenigen Neuerungen in puncto Funktionen gehört das Abspielen von Musik direkt über die Uhr, der Lautsprecher macht es möglich, aber auch das Auslösen einer SOS-Nachricht. Dreimaliges Drücken der Zurück-Taste sendet den eigenen Standort an einen zuvor festgelegten Kontakt. Dass man mehr Wert auf die Themen Hands-free und Benachrichtigungen gelegt hat, ist zwar nicht offensichtlich, lässt sich aber nach einer gewissen Zeit durchaus erkennen - vorausgesetzt, man kennt die Gear S2 und deren Möglichkeiten.
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Für welche Version der Gear S3 welche Ausstattung und Funktionalität gilt, lässt sich sehr schnell beantworten: für beide. Denn obwohl Samsung auf unterschiedliche Namen und ein leicht abweichendes Design setzt, stimmen Hard- und Software überein; sieht man vom mitgelieferten Armband ab. Anders als vor einem Jahr lässt sich mit nicht sagen, dass eine Uhr eher für Sportler und die andere eher für die Abendgarderobe bestimmt ist. Ob es immerhin unterschiedliche Preise geben wird, ist aber noch unklar. Bislang konnte Samsung nicht verraten, wie teuer die Gear S3 classic und Gear S3 frontier werden. Auch einen konkreten Termin gibt es nicht, die Rede ist von einem Start im Laufe des Jahres.
Wer gefallen am Design findet, auf GPS und einige andere Dinge verzichten kann, sollte sich aber vielleicht eher die Gear S2 anschauen. Die hier will man den Preis spürbar senken, in Detail geht man aber nicht. Und ob die neue Smartwatch auch etwas für iPhone-Nutzer sein wird, bleibt abzuwarten. Der für den Betrieb notwendige Gear Manager für iOS befindet sich zwar schon in der Beta-Phase, ob die Gear S3 kompatible sein wird, ist aber noch unklar.
Update:
Auch wenn sich Samsung noch nicht offiziell zu den Preisen der beiden Varianten der Gear S3 geäußert hat, so listen Media Markt und Saturn die Uhren schon. Demnach sollen beide Modelle 450 Euro kosten und ab dem 15. November erhältlich sein. Die unverbindlichen Preisempfehlungen der vorherigen Generation betrugen 350 und 380 Euro, demnach wird die die Gear S3 70 bzw. 100 Euro teurer.