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Zehn Wochen nach dem Verkaufsstart droht sich Apples smarter Lautsprecher HomePod zu einem Ladenhüter zu entwickeln. Davon zumindest gehen Branchenkenner aus und verweisen auf aktuelle Erhebungen sowie gut informierte Kreise. Denen zufolge sollen die Kalifornier bereits reagiert und die Bestellungen reduziert haben. Eine Bestätigung gibt es wie üblich aber nicht.
Zunächst, so Bloomberg, hätte sich der HomePod gut geschlagen. Die Zahl der Vorbestellungen sei hoch gewesen und auch an den ersten Tagen nach dem Verkaufsstart im Februar sei die darauf folgende Entwicklung nicht abzusehen gewesen. Dann aber hätte das Interesse schnell nachgelassen, nur drei Wochen nach dem Start soll der HomePod lediglich noch 4 % der Smart-Speaker-Verkäufe in den USA ausgemacht haben. Die Folge: In den Regalen der Apple Stores türmen sich die Geräte.
Belege hierfür liefert der Bericht abgesehen von einer überprüfbaren sehr guten Verfügbarkeit des HomePods nicht. Eine wirklich Überraschung wäre es allerdings auch nicht. Denn schon vor dem Verkaufsstart wurde das System teils deutlich kritisiert. So lässt sich der Lautsprecher nur zusammen mit Apple-Hardware überhaupt in Betrieb nehmen, für die komfortable Musikwiedergabe ist ein Apple-Music-Abo zwingend erforderlich. Und zu guter Letzt hinkt Siri ihren Konkurrenten nach wie vor meilenweit hinterher - nicht ohne Grund dürfte Apple Googles ehemaligen KI-Chef eingestellt haben.
Hinzu kommt, dass mit AirPlay 2 eine für wichtige Funktionen notwendige Schnittstelle noch immer nicht nachgereicht worden ist. Zunächst sollte dies mit iOS 11.3 erfolgen, noch in der Betaphase wurde sie jedoch wieder entfernt. Bislang gibt es somit nur zwei Gründe, die für den HomePod sprechen: die vergleichsweise gute Audioqualität sowie die beinahe nahtlose Integration in das Apple Ökosystem.
Dass Apple, sollten die Verkäufe tatsächlich schwach ausfallen, massiv gegensteuert, dürfte unwahrscheinlich sein. Denn wie Bloomberg erfahren haben will, geniesst der HomePod intern keinen besonders hohen Stellenwert. So habe es im Laufe der Entwicklung mehrfach den Punkt gegeben, an dem das Projekt vor dem Aus stand. Letztlich habe man dennoch daran festgehalten, der Lautsprecher soll aber die gleiche niedrige Priorität wie diverse Zubehörartikel der Kalifornier geniessen.