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Als sich das Internet in den 2000er Jahren immer größerer Beliebtheit erfreute, begann auch der Siegeszug der MP3s. Mit der Tauschbörse Napster wurde von heute auf morgen die gesamte Musikindustrie auf den Kopf gestellt. Per Mausklick ließen sich auf einmal ganze Alben innerhalb kürzester Zeit kostenlos downloaden. Auf LAN-Partys wurden fleißig MP3s getauscht und die privaten Sammlungen von Teenangern auf der ganzen Welt wuchsen auf mehrere Gigabyte an. Um besagte Files abspielen zu können benötigte man natürlich auch einen entsprechenden Player: Winamp.
Zur damaligen Zeit führte kaum ein Weg am Nullsoft MP3-Player Winamp vorbei. Neben drei verschiedenen Modulen, die sich individuell anordnen ließen, war es bei Winamp möglich, einen "Skin" zu nutzen und so das Design des Players an die eigenen Wünsche anzupassen. Da sich die Nullsoft-Software über eine große Nutzerbasis erfreute, dauerte es nicht lange, bis die ersten usergenerierten Skins im Internet aufgetaucht sind.
Innerhalb kürzester Zeit entstand eine weitreichende Bibliothek an Skins, die sämtliche Themenbereiche abdeckten. Ob Animes, Videospiele oder Fernsehserien, für jeden Geschmack war etwas dabei. Auch experimentelle Designs oder abstrakte Formen konnten ausgewählt werden.
Damit die Geschichte von Winamp und dessen Entwicklung nicht verloren geht, hat der Entwickler Jordan Eldredge jetzt beschlossen, ein eigenes Winamp Skin Museum zu eröffnen. Das Ganze natürlich rein digital in Form einer Webseite. Unter skins.webamp.org lassen sich knapp 65.000 verschiedene Gesichter des Nullsoft-MP3-Players betrachten. Das Besondere dabei ist, dass die gezeigten Skins in Kombination mit Winamp ausprobiert werden können und nicht nur als JPG-Datei vorliegen. Insgesamt lassen sich mit jedem Skin 13 Dateien aus einer vordefinierten Playlist abspielen.
Wer schon immer mal einen Abstecher in die Zeit von kostenlosen AOL-CDs sowie in die Entstehung von Hardwareluxx machen wollte, ist im Winamp Skin Museum genau richtig, um sich an längst vergangene Tage zu erinnern.