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2023 sollte ein Erholungsjahr für die Versorgung mit dem Einplatinencomputer Raspberry Pi werden. Das Board hatte in den letzten Jahren mit massiven Lieferengpässen und in der Folge mit enorm gestiegenen Kosten zu kämpfen. Allerdings brachten bisher die signifikant erhöhten Produktionszahlen wenig Besserung. Diese legten von vormals 400.000 produzierten Einheiten monatlich auf 600.000, später 800.000 und nun auf eine Million Einheiten zu. Der CEO von Raspberry Pi, Eben Upton, bekräftigte diese Steigerung und erklärt diese so lange aufrechtzuerhalten, bis die verbleibenden Kundenrückstände abgebaut sind und der kleine Computer wieder frei zu Verfügung steht.
Nun deutet sich an, dass diese Strategie langsam aufgeht. In Großbritannien ansässige Pi-Wiederverkäufer haben damit begonnen ihre Kaufbeschränkungen für das Raspberry Pi 4 und Pi Zero W Boards zu lockern. Bei deutschen Händler ist hiervon allerdings noch nicht viel zu spüren. Bei beispielsweise Berrybase ist nach wie vor keine einzige Version des Raspberry 4 lieferbar. Auch die Einschränkung auf nur ein Gerät pro Kunde besteht weiterhin.
Dabei wird die hohe Nachfrage nach den Einplatinencomputern nicht durch Hobbybastler hervorgerufen. Die Platinen werden vermehrt von kommerziellen Abnehmer eingekauft und verwendet, weshalb Einzelhändler und Endverbraucher am Ende leer ausgehen oder mit horrenden Anschaffungspreisen konfrontiert sind.
Auch wenn sich die Lagerbestände zur Zeit wieder etwas normalisieren und damit letztlich auch der Preis, werden die Nachwirkungen der Verknappung noch eine ganze Weile zu spüren sein. So ist die mal als vorübergehend eingeführte Preiserhöhung für die 2GB Pi 4-Platine nach wie vor nicht zurückgenommen worden. Und auch auf den Nachfolger des 4er-Modells hat dies Auswirkungen. Eigentlich hätte das Raspberry Pi 5 schon auf den Markt kommen sollen. Allerdings soll das Unternehmen die Entwicklung der Platine bewusst verschoben haben, damit sich erst die Lagerbestände der aktuellen Modelle wieder normalisieren können.