NEWS

Apples iPhone 4S gegen das Samsung Galaxy S2 im Kältetest

Portrait des Authors


Apples iPhone 4S gegen das Samsung Galaxy S2 im Kältetest

Werbung

Während der Winter Mitteleuropa fest im Griff hat und die Temperaturen in den zweistelligen Minus-Bereich abgetaucht sind, mag sich mancher um sein teures Handy sorgen. Ein Blick in die Datenblätter verrät, dass das Samsung Galaxy SII zum Betrieb bei -20 bis +50 °C vom Hersteller freigegeben ist und Apples iPhone 4S lediglich zwischen 0 und 35 °C benutzt werden sollte. Aber bedeutet das, dass die Handys nun zu Hause gelassen werden müssen? Die finnische Zeitschrift MikroPC hat aktuelle Smartphones und Handys auf ihre Wintertauglichkeit getestet und dabei einige Überraschungen erlebt. Ausgehend von 0°C wurde die Temperatur in einer Kältekammer immer wieder abgesenkt, bis auch das letzte Gerät aufgab. Zuerst haben das iPhone 4S einen SIM-Karten-Fehler und das Nokia N9 einen leeren Akku bei -5 °C gemeldet. Bei -10 °C schaltete das iPhone 4S mit einem Hinweis auf einen leeren Akku ab. Bei -15 °C schalteten die meisten Smartphones aus demselben Grund ab. Allein Samsungs Galaxy SII hielt bis zu einer Temperatur von -35 °C durch. Ab diesem Punkt waren lediglich klassische Handys im Rennen, von denen das Nokia C1-01 und das E65 am längsten durchhielten. Aber auch diese beiden Geräte quittierten bei -40 °C ihren Dienst.

Bei allen Geräten war schlussendlich der Akku für das Abschalten der Geräte verantwortlich. Vereinfacht ausgedrückt findet in jeder Batterie eine chemische Reaktion statt, deren Produkt ein Fluss von Elektronen sind. Der Fluss jener Elektronen ist die Grundlage für den Strom, den das elektronische Gerät benutzt. Die chemische Reaktion ist jedoch abhängig von der Umgebungstemperatur, denn sie läuft langsamer ab, wenn es kalt ist. Eine langsame chemische Reaktion bedeutet nun eine geringere elektrische Spannung. Handys arbeiten in einem gewissem Spannungsbereich: bei einem mit 3,7 Volt angegeben Akku ungefähr 4,2 (voller Akku) bis 2,7 Volt (leerer Akku). Unter 2,7 Volt ist die Spannung zu gering, um die elektronischen Bauteile mit genügend Spannung zu versorgen. Die Folge ist, das Handy schaltet ab.

Ist der Akku nun kalt und die chemische Reaktion läuft langsam ab, wird nur eine geringe Spannung produziert, was das Gerät mit dem Hinweis auf einen leeren Akku quittiert und abschaltet. Es ist aber keineswegs so, dass der Akku bei Temperaturen über 0°C leer wäre. Deshalb ist es ratsam elektronische Geräte bei niedrigen Temperaturen möglichst eng am Körper zu tragen, um sie warmzuhalten. Dann kann man die Geräte auch bei kalten Temperaturen benutzen, wenn man sie nur kurzzeitig aus der Hosentasche herausnimmt. Das gilt übrigens auch für kalte und vermeintlich leere Akkus. Sind sie wieder warm, können sie weiter benutzt werden.