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Das eigentliche Hauptthema des Abends bei der NVIDIA-Pressekonferenz waren weder neue Software- noch Cloud-Lösungen, sondern der Nachfolger der erfolgreichen Tegra-Serie. Nachdem man mit dem Tegra 2 den ersten Dual-Core- und mit dem Tegra 3 den ersten Quad-Core-Prozessor für mobile Geräte vorgestellt hat, kommt man nun wenig überraschend mit dem Tegra 4. Er ist laut NVIDIA der schnellste Mobile-Prozessor, ausgestattet mit vier A15-CPU-Cores, 72 GPU-Cores und 4G-LTE-Modem on-board - damit bestätigen sich die Gerüchte der letzten Tage. Der fünfte Companion-Core ist natürlich ebenfalls wieder mit dabei – dieser springt für leichte Aufgaben ein und verbraucht besonders wenig Strom.
Google Nexus 10 vs. Tegra 4 Referenzmodell
Natürlich hat man auch gleich ein Beispiel für den neuen Prozessor parat. Man lässt das Google Nexus 10 gegen ein Referenzmodell mit Tegra 4 antreten. Dabei lässt man viel genutzte Webseiten laden. Das Ergebnis: 27 Sekunden für 25 Webseiten – mit ganzen 50 Sekunden braucht das aktuelle Google-Tablet deutlich länger. Wir konnten bei der Demo aber beobachten, dass scheinbar zwei unterschiedliche Browser eingesetzt werden. Wie sich die Performance also im Alltag und vor allem mit begrenzt schnellem Internet gegenüberstellt, bleibt bis zur Veröffentlichung wohl noch ein Geheimnis.
HDR-Aufnahmen: Immer und überall
Zudem wurde die Kamera-Performance des Chips optimiert: Die „Computational Photography Engine“ verbessert dabei HDR-Aufnahmen. Aktuelle dauern diese rund zwei Sekunden (bspw. beim iPhone 5) – mit dem Tegra 4 dauert es nur 0,2 Sekunden. Ein Verwackeln von HDR-Aufnahmen ist damit deutlich unwahrscheinlicher, sodass man die meisten Aufnahmen nun also direkt als HDR aufnehmen kann. Die Technik ist sogar so schnell, dass man das Ergebnis schon in der Live-Ansicht sehen kann. Der größte Vorteil: da alles im Chip selbst stattfindet, braucht aktuelle Software für Android keine Anpassungen um mit der Always-On-HDR-Funktion zu harmonieren. Weitere Möglichkeiten sind HDR Video, „One Shot“ HDR, HDR Flash und HDR Burst.
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Grafik-Performance
Natürlich ist auch an der Grafik-Performance geschraubt worden, weshalb man mit der Tegrazone auch weiterhin gute Spiele, die die Tegra-Plattform nutzen, vorstellt. Mit dem noch nicht gezeigten „Dead Trigger 2“ hebt man die Grafik-Performance wieder einmal auf ein höheres Level.
Programmierbares 4G-Modem
Das neuartige, programmierbare 4G-Modem, das die gleichen Funktionen wie aktuelle Modems bieten soll – dabei aber nur 40 Prozent des Platzes einnimmt. Der Vorteil des programmierbaren Modems: es kann in schwierigen Situationen oder in verschiedenen Regionen per Over-the-Air-Updates erweitert oder über die Zeit verbessert werden.
Update:
Wir wollen noch einige Details nachtragen, die inzwischen zu Tegra 4 bekannt geworden sind. So misst der komplette Chip etwa 80 mm^2, ist somit also etwas größer als Tegra 3. Gefertigt wird er in 28 nm im HPL-Verfahren (28 nm Low Power mit High-K+-Gates). Die maximale Taktrate eines Tegra-4-Chips soll bei 1,9 GHz liegen.
Der fünfte Companion Core basiert ebenfalls auf der Cortex-A15-Architektur, ist aber darauf optimiert bei niedrigerer Frequenz und somit niedriger Spannung sowie geringem Stromverbrauch zu arbeiten. Dieser Companion-Core ist für das Betriebssystem nicht sichtbar.
Bei den 72 GPU-Core handelt es sich nicht komplett um Unified Shader. Der Großteil soll als 20 Bit Pixel Shader ausgeführt sein. Der Speicher-Interface ist für den Dual-Channel-Betrieb ausgelegt und unterstützt LP-DDR3-Speicher.
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