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Die Meldung, Nokia habe an einem Android-Smartphone gearbeitet, sorgte am Montag für rege Diskussionen. Die Aussagen reichten dabei von „keine Überraschung“ bis hin zu „Microsoft will das mit der Übernahme verhindern“. Zwar wollte kein Offizieller einen Kommentar abgeben, doch die Quelle gilt noch immer als zuverlässig.
Vermutlich deshalb sorgt auch eine zweite, ebenfalls aus diesem Kreis stammende Aussage, für erneutes Erstaunen. Denn die Arbeiten an einem Android-Prototyp soll unverändert weiterlaufen. So wird berichtet, dass Foxconn zwischenzeitlich mehr als 10.000 Exemplare des Smartphones gefertigt hat, die aber allesamt als Vorserien- oder Versuchsgeräte bezeichnet werden. Diese werde von einem Qualcomm Snapdragon 200 angetrieben, der typisch für Android-Geräte der unteren Mittelklasse ist. Federführend bei der Entwicklung und Erprobung soll Nokias Peking-Niederlassung sein, nähere Informationen fehlen aber auch hierzu. Vermutet wird, dass es im November eine Entscheidung über die Zukunft des Projekts geben wird.
Dass ein Nokia-Androide aber - falls die Entwicklung überhaupt fortgeführt wird - kurz- oder mittelfristig in den Handel kommt, ist aber nahezu ausgeschlossen. Denn den veröffentlichten Verträgen der Übernahme durch Microsoft zufolge dürfen die Finnen erst Anfang 2016 wieder unter eigenem Namen ein Smartphone auf den Markt bringen; ein jetzt entwickeltes Gerät wäre dann mehr als veraltet. Allerdings kursiert auch eine andere Theorie.
Laut diese nutzt Nokia das Gerät als Versuchsträger für die Anpassung eigener Techniken für Googles Plattform. Unter anderem die PureView-Technik wird in diesem Zusammenhang genannt. Sollte dies die Motivation sein, könnte der ehemalige Weltmarktführer versuchen, anderen Herstellern Lizenzen für derartigen Techniken anzubieten. Ein solches Unterfangen wäre durch die Übernahme durch Microsoft vermutlich nicht unmöglich, der Software-Konzern hat - soweit bekannt - lediglich Lizenzen für Nokia-Patente, nicht aber Exklusivrechte erworben.