Werbung
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien – kurz Bitkom – hat das Telefonier-Verhalten der deutschen Bundesbürger ermittelt. Demnach soll jeder Deutsche im vergangenen Jahr durchschnittlich knapp 60 Stunden am Telefon verbracht haben. Insgesamt registrierte man mit 288 Milliarden Telefonminuten einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 2011. Die meiste Zeit beim Telefonieren verbrachte der Durchschnittsdeutsche vor dem Festnetz-Telefon. Rund 60 Prozent der Gesprächszeit ging auf das Konto des stationären Anschlusses.
Das Mobiltelefon ist aber auf dem Vormarsch und konnte in diesem Jahr um rund 2,5 Prozent auf 110 Milliarden Minuten zulegen, wohingegen die Gespräche im Festnetz um knapp drei Prozent auf 178 Milliarden Minuten zurückgingen. Im Vergleich zu 2008 ist das ein deutlicher Anstieg. Damals lag der Anteil der Mobilfunkgespräche noch bei etwa 30 Prozent. Dank stark gefallener Preise und günstiger Flatrates sollen sich die meisten Verbraucher keine Gedanken mehr darüber machen, ob sie zum Festnetz-Telefon oder Mobilfunkgerät greifen. Die Kosten für ein Mobilfunkgespräch liegen hierzulande sogar unter dem EU-Durchschnitt. Pro Minute sollen in Deutschland 2011 für ein Inlandsgespräch 8,8 Cent bezahlt worden sein. Der EU-Schnitt belief sich auf 9,1 Cent.
Die Zahl der Festnetztelefon-Anschlüsse sank 2012 in Deutschland leicht von 38 auf 37,7 Millionen. Doch auch die Zahl der Mobilfunkverträge ist im gleichen Zeitraum von 114 auf rund 113 Millionen Verträge erstmals wieder leicht zurückgegangen. Der Grund: Einige Sim-Karten, die längere Zeit inaktiv waren, wurden von den Mobilfunkbetreibern ausgebucht. Knapp 87 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren sollen mindestens ein Mobiltelefon besitzen.
Der Branchenverband beruft sich dabei auf Daten der Bundesnetzagentur. Sie fasst unter Festnetztelefonie die klassischen sowie IP-basierten Telefondienste zusammen. Die Angaben der Gesprächsminuten beziehen sich nur auf abgehende Gespräche und enthalten Verbindungen in nationale und internationale Mobilfunknetze und Festnetzanschlüsse. Die Angaben für das Jahr 2012 beruhen auf Schätzungen der Bundesnetzagentur.