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Mit dem Projekt Tango hat Google eine aktuelle Technik-Studie veröffentlicht, die zunächst einmal als Prototyp und Developer Kit verfügbar sein soll. Parallelen zu Google Glass sind an dieser Stelle nicht ganz zufällig, denn auch die Datenbrille wurde zunächst intern getestet und kann inzwischen von ausgewählten Entwicklern und Testern ausprobiert werden. Projekt Tango beschreibt einen neuen Weg, wie die Sensoren in einem Smartphone genutzt werden können um die Umgebung in all ihren Details zu erfassen. Google verwendet dazu ein 5-Zoll Smartphone mit zahlreichen Sensoren, dass pro Sekunde 250.000 Sensordaten verarbeitet, um eine 3D-Karte seiner Umgebung zu erstellen.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/google-tango-smartphone-1-rs.png link=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/google-tango-smartphone-1.png alt=Googles Projekt Tango]Googles Projekt Tango[/figure]
Diese Verarbeitung erfolgt allerdings nicht auf dem SoC des Smartphones, sondern in einem speziellen Chip. Dieser stammt aus dem Hause Movidius und hört auf den Namen Myriad 1. Ähnlich wie der M7 Co-Prozessor des iPhone 5s ist der Myriad 1 speziell auf die Aufzeichnung und Verarbeitung dieser 3D-Daten spezialisiert. So kann ein Processing der Daten erfolgen, ohne dass der Hauptprozessor genutzt wird. Neben dem speziellen Anwendungsgebiet und Auslegung der Hardware kann der Myriad 1 seine Arbeit auch verrichten ohne Unmengen an Strom zu verbrauchen.
Die Erhebung der Daten erfolgt über eine Kamera die Bewegungen erkennt sowie einen Sensor, der über Infrarotlichtpunkte Tiefenwerte ermittelt. Zusammen mit einem Bewegungssensor kann der 3D-Chip eine dreidimensionale Karte der Umgebung erstellen. Die Technik ist vergleichbar mit dem Kinect-Sensor der Xbox. Interessanterweise hat Apple erst vor wenigen Monaten PrimeSense aufgekauft, den ursprünglichen Entwickler des Kinect-Sensors. In diesem Zusammenhang ebenfalls vielleicht wichtig zu wissen ist, dass das Projekt Tango von der Advanced Technology and Projects Group bei Google entwickelt wird. Dies ist ein Unternehmensteil von Motorola, den Google nicht wieder verkauft hat. Derzeit leitet Google die gewonnen Daten durch eine API, auf die mit Java-, C/C++-Anwendungen und der Unity Game Engine zugegriffen werden kann.
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Bisher möchte sich Google noch nicht zu konkreten Anwendungsgebieten für die von Projekt Tango erstellten Karten äußern. Die Navigation innerhalb von Gebäuden steht aber wohl ebenso im Fokus wie die realistischere Darstellung von Augmented Reality Spielen. Google umschreibt dies wie folgt: "The goal of Project Tango is to give mobile devices a human-scale understanding of space and motion." Derzeit befindet sich das Projekt Tango noch in einer sehr frühen Phase. Am 14. März möchte Google etwa 200 Geräte an Entwickler verteilen. In den kommenden Monaten werden wir sicherlich noch mehr zum Projekt Tango hören.
Update:
Inzwischen ist ein Video veröffentlicht worden, in dem das Projekt Tango bei der Arbeit und erste Ergebnisse zu sehen sind:
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