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Angesichts der zahlreichen Leaks in den vergangenen Wochen war bereits bekannt, was Huawei am heutigen Tag in Paris vorstellen würde. Sowohl die technischen Daten als auch die Optik des neue Flaggschiffs waren im Vorfeld bekannt geworden, der Hersteller selbst versuchte dementsprechend gar nicht erst, ein Überraschungsmoment aufzubauen.
Überraschen konnte das Ascend P7 dann aber doch, wenn auch nicht durch die nackten Daten. Zu diesen zählt vor allem das 5 Zoll messende Display mit seinen 1.920 x 1.080 Pixeln, das vor Ort einen guten Eindruck hinterließ - sieht man einmal von der etwas nervös reagierenden automatischen Helligkeitssteuerung ab. In der Praxis stehen in der Vertikalen etwas weniger Bildpunkte zur Verfügung, da Huawei auf Onscreen-Tasten setzt.
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Eigener SoC, aktuelles Android
Das nach Ansicht des Hersteller zweite Highlight: Im Innern des Smartphones steckt wie erwartet der aus der eigenen Entwicklung stammende Quad-Core-SoC Kirin 910T, der mit bis zu 1,8 GHz taktet. In ersten veröffentlichten Benchmarks schnitt der Chip schlechter als die Oberklassekonkurrenz in Form des Snapdragon 800 und neuer ab, in den ersten Minuten fielen jedoch keine Ruckler oder Aussetzer auf; zumindest für die Systemoberfläche, die aus der eigenen Emotion UI sowie Android 4.4.2 besteht, scheint die Leistung mehr als ausreichend zu sein. Auch, weil mit 2 GB ausreichend viel Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Der interne, 16 GB fassende Speicher, kann per microSD-Karte erweitert werden.
Kameras als Verkaufsargument
Den wohl größten Teil der Präsentation nahm jedoch die neue Kamera ein. Der Hauptsensor auf der Rückseite bietet 13 Megapixel und wird von Sony zur Verfügung gestellt. Nicht zuletzt durch Blende f2.0 sollen die Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen überzeugen, die gezeigten Demobilder unterstrichen dies, sind aber wie immer mit Vorsicht zu genießen. Zu den wichtigsten Features der Kamera gehören die schnelle Auslösezeit - ab dem Lockscreen sollen nur 1,3 Sekunden für die Aufnahme benötigt werden - sowie die zahlreichen Zusatzfunktionen. Der Beauty-Modus ist hier ebenso wieder mit an Bord wie diverse Filter, auf Wunsch können Fotos auch durch eine Audio-Spur ergänzt werden; dies kennt man unter anderem von aktuelleren Samsung-Smartphones.
Im Rampenlicht stand und steht aber auch die Frontkamera, die gleich 8 Megapixel bietet. Hier will Huawei vor allem Selfie-Freunde ansprechen. Bei den Selbstaufnahmen soll vor allem die fünfteilige Linse Qualitätsvorteile liefern, Software-seitig verspricht ein Panoramamodus bei Groupies - so nennt Huawei Gruppen-Selfies - Erfolg.
Ausstattung mit Schwächen in flachem Gehäuse
Etwas weniger spektakulär sieht es bei der weiteren Ausstattung aus. Zwar bietet das Ascend P7 LTE mit Cat-4-Unterstützung, WLAN kann aber nur bis zum n-Standard genutzt werden; Bluetooth 4.0 und NFC sind ebenfalls mit dabei. Der fest verbaute Akku bietet eine Kapazität von 2.500 mAh, was laut Hersteller bei intensiver Nutzung für einen Tag reichen soll - hier wird unser Test aussagekräftigere Informationen liefern müssen.
Verbaut ist die gesamte Technik in ein nur 6,5 mm dünnes, vor allem aus Aluminium und Glas bestehendes Gehäuse, das in Höhe und Breite auf 139,8 und 68,8 mm kommt. In Sachen Optik hat man sich ganz klar bei Apple und Sony bedient, kann jedoch auch eigene Akzente setzen. Vor allem die schwarze Variante - daneben wird es in Deutschland auch ein weißes Modell geben - gefällt mit ihrer feinen, hinter dem rückseitigen Glas, das von Gorilla geliefert wird, sitzenden Musterung. Trotz der glatten gläsernen Rückseite liegt das Smartphone gut in der Hand, zu klein sollte diese aufgrund des großen Displays aber nicht sein. Insgesamt fällt das erste Zwischenfazit durchaus positiv aus. Zwar ist die Benutzeroberfläche noch immer gewöhnungsbedürftig, das Ascend P7 selbst überzeugt aber durch ein stimmiges Design und eine Verarbeitung auf höchstem Niveau.
Leider wird man in Deutschland jedoch auf die Dual-SIM-Funktion verzichten müssen, angesichts einer unverbindlichen Preisempfehlung von 419 Euro dürfte dies jedoch zu verschmerzen sein. Ob das neue Flaggschiff ein Erfolg wird, wird sich ab Anfang Juni zeigen, denn dann soll es hierzulande erhältlich sein