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In den meisten Smartphones stecken Prozessoren auf ARM-Basis. Es gibt zwar auch einzelne Geräte mit x86-SoCs von Intel, jene sind aktuell allerdings noch eher Sonderfälle. ARM lizenziert seine Architektur und Chipdesigns jedoch an eine Vielzahl von Partnern: MediaTek, Qualcomm oder auch Samsung entwickeln dann auf Basis der ARM-Architekturen eigene SoCs. Nun soll sich neuesten Meldungen zufolge auch Xiaomi einreihen und inhouse entwickelte Prozessoren planen. Doch die Chips des chinesischen Herstellers sollen vorerst nicht für High-End-Flaggschiffe, sondern für Einstiegs- und Mittelklasse-Geräte gedacht sein. Angeblich sollen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2016 erste Smartphones mit Xiaomis hauseigenen SoCs auf den Markt kommen. Bisher hatte Xiaomi sich stets auf SoCs von etwa MediaTek und Qualcomm verlassen. Da der Erfolg des Herstellers wächst und möglicherweise die Expansion in neue Märkte außerhalb Asiens ansteht, könnte die Eigenentwicklung von SoCs allerdings für Xiaomi in der Tat ein logischer Schritt sein.
Einsetzen wolle Xiaomi die selbst entwickelten SoCs Gerüchten zufolge beispielsweise für sein RedMi Note, das als Import auch in Deutschland sehr beliebt ist. Man weiß derzeit jedoch nicht, was an den Gerüchten dran ist: Sie gehen auf die Nachrichtenagentur Reuters zurück, die sich wiederum auf eine „vertrauenswürdige Quelle“ aus Xiaomis direktem Umfeld beruft. Auslöser der neuen Pläne Xiaomis seien auch Förderungen der chinesischen Regierung. Jene möchte Chinas Technikindustrie von ausländischen Zulieferern unabhängiger machen und investiert aktuell stark in Chipentwickler im eigenen Lande. Vielleicht will Xiaomi da ein Stück vom Kuchen abhaben. 200 bis 300 Leute sollen angeblich bereits für Xiaomi an den neuen SoCs aus eigenem Hause tüfteln.
Während Xiaomi offiziell zu den Gerüchten schweigt, halten Analysten den potentiellen Wahrheitsgehalt für hoch: Xiaomi könnte durch eigene SoCs mittelfristig seine Herstellungskosten senken und die Gewinnmargen stärken. Zudem würde sich die Verhandlungsposition gegenüber Partnern wie MediaTek verbessern.