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Handystrahlung beeinträchtige laut Studie die Spermienproduktion

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Handystrahlung beeinträchtige laut Studie die Spermienproduktion
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Zur Strahlung, die von mobilen Endgeräten bzw. speziell Smartphones und anderen Mobiltelefonen ausgeht, gibt es seit Jahrzehnten sowohl zahlreiche Mythen als auch seriöse Studien. Oft vermengen sich allerdings in Diskussionen um potentielle Risiken Halbwahrheiten mit Fakten. Eine neue, medizinische Studie der Medizinischen Fakultät des Israel Institute of Technology alias Technion kommt zu dem Ergebnis, dass intensive Handynutzung und die damit verbundene Strahlungsbelastung tatsächlich bei Männern die Spermienproduktion verringern könne. Im Rahmen der Untersuchung wurden 106 Männer über den Zeitraum von einem Jahr regelmäßig zu ihrer Handynutzung befragt. Parallel untersuchte man auch die Qualität der Spermien. Immerhin 60 % der Befragten, welche angegeben hatten mehr als eine Stunde täglich mit ihrem Mobiltelefon zu telefonieren, wiesen laut der Studie eine ungewöhnlich niedrige Spermienkonzentration auf. Allerdings fand man wiederum auch bei 35 % der übrigen Männer vergleichbare Werte.

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Die Studie stellte jedoch ergänzend fest, dass die Spermienanzahl noch stärker bei denjenigen beeinträchtigt war, die verstärkt telefonierten, während das Smartphone noch am Ladegerät hing. Bei rund 47 % der untersuchten Männer verringerte sich die Spermienanzahl, weil sie ihr Mobiltelefon in der Lendengegend trugen – beispielsweise in der Hosentasche. Die Werte seien definitiv ungewöhnlich, da sie nur bei 11,1 % der Gesamtpopulation der Männer auftreten sollten. Entsprechend rät der Hauptautor der Studie, Dr. Ariel Zilberlicht, Männern ihre Mobiltelefone nicht im Lendenbereich zu tragen, mobil möglichst kurz zu telefonieren, das Handy nicht in der Nähe des Schlafplatzes zu platzieren, die Nutzung während des Aufladens zu vermeiden und möglichst Freisprecheinrichtungen bzw. Headsets zu nutzen.

Natürlich sind die Ergebnisse aber enorm durch konfundierende Variablen gefährdet: Deswegen kann man hier erstmal nur von einer Korrelation und nicht zwangsweise von einem kausalen Zusammenhang sprechen. Beispielsweise ist schlichtweg möglich, dass menschliche Vieltelefonierer überdurchschnittlich oft einen bestimmten Lebensstil pflegen, der durch völlig andere Einflussgrößen die Spermienproduktion vermindert. Dass die Studie nur einen Fingerzeig liefert und weitere Untersuchungen notwendig seien, gibt allerdings auch Zilberlicht zu. Es bedürfe nun weiterer Langzeitstudien mit weiteren Probanden, um die Ergebnisse der Untersuchung zu bestätigen.