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In einem Interview mit den Kollegen von CNet hat der Qualcomm Vorsitzende bzw. Präsident des Verwaltungsrates, Paul Jacobs, sich zu kommenden Trends der IT-Industrie geäußert. Dabei wagt er einige überraschende Prognosen. Jacobs war zuvor CEO Qualcomms und kennt sich innerhalb der Industrie bestens aus. So glaubt der Manager beispielsweise, dass Smartphones in Zukunft nicht mehr nur Tech-Unternehmen vorbehalten bleiben könnten. Stattdessen kann sich Jacobs sehr gut vorstellen, dass z. B. Auch große Modehersteller eigene Smartphones anbieten. Derartige Modelle könnten dann besonders mit ihrem Design punkten. Auch hält der ehemalige Qualcomm-Geschäftsführer für möglich, dass die Kunden sich in Zukunft entschließen mehrere Smartphones im Alltag zu verwenden. So könnte es z. B. ein Smartphone geben, das speziell für das Autofahren gedacht ist, ein anderes, das im Smart Home Verwendung findet und ein weiteres, das für Fitness und Gesundheit prädestiniert ist. Hier prophezeit Jacobs, dass Wearables und Smartphones mehr und mehr zu einem Bereich verschmelzen könnten.
Als dritte Voraussage steht bei Jacobs, dass Virtual Reality mehr Sinne ansprechen könnte. Aktuell fehle weitgehend haptisches Feedback. So hält Jacobs für möglich, dass sich VR-Anzüge durchsetzen, welche die virtuellen Realitäten noch greifbarer machen. Einen weiteren Markt sieht der Qualcomm-Mitarbeiter für „digitale Stylisten“. Sie könnten die Virtual-Reality-Avatare für andere Personen optimieren. Auch glaubt Jacobs daran, dass viele, kleine Satelliten in Zukunft die Mobilfunktechnik stark verbessern werden. Deswegen habe etwa Qualcomm selbst in einen derartigen Anbieter namens OneWeb investiert. Ein weiterer, wichtiger Bereich sei Gesundheit / Fitness. Jacobs nimmt an, dass sich Wearables und mobile Endgerät noch stärker auf diesen Sektor konzentrieren werden, um etwa Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Die Gesundheit sei das wichtigste Gut der Menschen und darauf müsse sich auch die IT-Industrie besinnen.
Weniger überraschend ist, dass Paul Jacobs künstlicher Intelligenz in naher Zukunft viele Meilensteine zugesteht. Beispielsweise glaubt Jacobs, dass die künstliche Intelligenz auch Sicherheitsfunktionen in mobilen Endgeräten verbessern könnte. Erkennt eine K. I. etwa, dass eine aufgerufene Website gefährlich sein könnte, könnte sie den Nutzer darauf hinweisen oder automatisiert Schutzmaßnahmen ergreifen. In diesem Kontext sieht Jacobs auch Chancen für das Internet of Things (IoT): Er glaubt, dass man, wie bereits in einigen Robotern, künstliche Intelligenzen etablieren könnte, die mit den Fähigkeiten von Insekten konkurrieren. Die Computer könnten sich dann zu Schwarmintelligenzen vernetzen und Sensordaten austauschen. Quasi hätte man, wie in einem Bienenstock, viele einzelne Drohnen, die ihre gesammelten Informationen an eine Art Königin übermitteln und so über sich selbst hinauswachsen. Für das Smart Home könnte dies viele Potentiale freischalten.
Welche von Jacobs Prognosen zutreffen, muss freilich die Zeit zeigen. Interessant klingen seine Voraussagen allerdings in jedem Fall.