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Die zur Überhitzung neigenden Akkus des Samsung Galaxy Note 7 werden für das koreanische Unternehmen zu einem immer größeren Problem. Zwar hatte man bereits am 2. September eine Rückrufaktion gestartet, aufgrund der unterschiedlichen Bestimmungen in den verschiedenen Märkten sowie der Freiwilligkeit der Aktion scheint die Anzahl der zurückgeführten Geräte aber extrem gering zu sein. In den USA sollen es gerade einmal 130.000 Geräte sein. Die für solche Rückrufaktionen zuständige US Consumer Product Safety Commission bestätigte gegenüber The Verge, dass sich 1.000.000 Geräte alleine in den USA im Umlauf befinden und demnach gerade einmal 10 % ausgetauscht bzw. eingeschickt wurden. In anderen Märkten dürfte dies ähnlich aussehen. Insgesamt sollen bereits 2,5 Millionen Geräte ausgeliefert worden sein.
Die Gründe für die geringe Rücklaufquote sind vielschichtig. Zum einen wird nicht jeder Käufer eines Samsung Galaxy Note 7 von der Rückrufaktion gehört haben. Probleme gibt es aber auch beim Austausch selbst, denn Samsung kann bisher nicht ausreichende Stückzahlen aus Austauschgeräten liefern. Somit bleibt dem Kunden nur sein Geld komplett zurück zu bekommen, dann steht er aber ohne Smartphone da oder aber er bekommt ein anderes Smartphone – dann auch ohne sein Wunschgerät in Händen. Gegenüber der CPSC soll Samsung aber bestätigt haben, dass Austauschgeräte nicht später als zum 21. September zur Verfügung stehen sollen.
Inzwischen wird Samsung auch eine Hinhaltetaktik bei der Bewältigung des Rückrufs vorgeworfen. So stellen sich die Behörden in den USA die Frage, warum es vom 2. bis zum 9. September gedauert hat, bis sich das koreanische Unternehmen an die CPSC gewendet hat. Eigentlich muss dies innerhalb von 24 Stunden geschehen. Dies ist umso schwerwiegender, da sich die Anzahl der Fälle von überhitzenden Akkus deutlich erhöht hat. Alleine in den USA sind inzwischen 92 Meldungen eingegangen. In 26 Fällen soll es dabei sogar zu Verbrennungen gekommen sein. In 55 Fällen ist von Beschädigungen durch eine Ausbreitung des Brandes die Rede.
Um weitere Fälle von Überhitzung zu verhindern hat Samsung ein Software-Update veröffentlicht, welches das Aufladen das Akkus nur noch bis zu einer Kapazität von 60 % zulässt. Das Update war zunächst aber nur für koreanische Geräte verfügbar und muss vom Nutzer auch installiert werden, um wirksam zu sein. Eine Dauerhafte Lösung kann eine Einschränkung der Akku-Kapazität auch nicht sein. Zumindest aber könnte es Käufer des Galaxy Note 7 dazu bringen ihr Gerät austauschen zu lassen.
Nach dem offiziellen Verkaufsstop am 2. September nennt Samsung bisher noch keinen Termin für den erneuten Verkaufsstart.