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Gerechnet wurde mit ihm schon zum MWC Ende Februar, doch erst jetzt hat Huawei den Budget-Ableger des P10 vorgestellt. Vielleicht nicht ohne Grund. Denn viele Parallelen zwischen P10 lite und den beiden Namensvettern gibt es nicht, wie das Datenblatt zeigt. Vor allem ein Punkt könnte diejenigen enttäuschen, die auf das Mittelklasse-Smartphone gewartet haben.
Zunächst fällt auf, dass einige Aspekte des Vorgängers P9 lite unverändert übernommen worden sind. Das Display auf IPS-Basis misst in der Diagonalen erneut 5,2 Zoll und wieder verteilen sich darauf 1.920 x 1.080 Pixel. Interessant ist, dass das P10 lite damit eine minimal größere Anzeige als das P10 mit seinen 5,1 Zoll bietet. Angaben zur angestrebten Helligkeit oder zum Kontrastverhältnis gibt es nicht.
Leicht aufgefrischt wurde der SoC. Der stammt wieder von der eigenen Tochter HiSilicon, allerdings hört er nun auf den Namen Kirin 658. Das Leistungsplus gegenüber dem im P9 lite verbauten Kirin 650 dürfte minimal ausfallen. Denn auch der neue Chip verfügt über acht Cortex-A53-Kerne sowie eine GPU vom Typ Mali-T830 MP2. Die CPU-Kerne erreichen in der Spitze 1,7 und 2,1 GHz, beim Kirin 650 waren es 1,7 und 2,0 GHz.
Allerdings hat Huawei den Speicher aufgestockt: Der RAM umfasst nun 4 GB, der interne Speicher vom Typ UFS 2.0 32 GB. Letzter kann dank microSD-Slot problemlos erweitert werden. Allerdings nur dann, wenn auf den Einsatz einer zweiten SIM-Karte verzichtet wird. Denn Huawei-üblich muss man sich im Falle der Dual-SIM-Version für eine von beiden Optionen entscheiden.
Wieder mit von der Partie ist ein LTE-taugliches Mobilfunkmodem, das gemäß Cat 6 Übertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s ermöglicht. Neu ist das WLAN-Modul, dass nun auch in schnellen ac-Netzen und in beiden Frequenzbereichen - 2,4 und 5 GHz - genutzt werden kann. Hinzu kommen Bluetooth 4.1 und NFC. Irritierend ist, dass auf USB Typ-C verzichtet wird. Statt dessen kommt für das Laden des Akkus und zur Übertragung von Daten per Kabel eine Micro-USB-Buchse zum Einsatz; die typische Audio-Buchse ist ebenfalls vorhanden.
Wer die Hoffnung hatte, dass das P10 lite die gemeinsam mit Leica entwickelte Dual-Kamera des P10 oder wenigstens die des P9 übernehmen würde, dürfte enttäuscht sein. Denn Huawei setzt auf eine gewöhnliche Ein-Sensor-Lösung. Deren Auflösung beträgt 12 Megapixel, die einzigen technischen Highlights sind die Pixel-Kantenlänge von 1,25 Mikrometern sowie der Phasenvergleichs-Fokus, der schnelles Scharfstellen verspricht. Einen optischen Bildstabilisator gibt es nicht. Auf der Front wird eine 8-Megapixel-Kamera verbaut, bei Selfies sollen Nutzer von einem speziellen Portrait-Modus profitieren.
Zur weiteren Ausstattung des P10 lite gehören zwei Mikrofone, die bei der Unterdrückung störender Nebengeräusche beim Telefonieren helfen sollen, ein Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Smartphones sowie ein 3.000 mAh fassender Akku. Der ist auch hier fest verbaut, verfügt aber über Huaweis Schnellladefunktion FastCharge. Die soll eine vollständige Ladung innerhalb von 100 Minuten ermöglichen, das mitgelieferte Netzteil dürfte ausgangsseitig maximal 18 W bereitstellen.
Optisch ordnet sich das P10 lite fast nahtlos in der P-Familie ein, sowohl vom P9 als auch vom P10 wurden Elemente übernommen. Angaben zum Material des 146,5 x 72,0 x 7,2 mm großen und 146 g schweren Smartphones gibt es mit Ausnahme der Rückseite nicht - hier setzt Huawei auf Glas. Eine Besonderheit soll hierbei die blaue Variante des P10 lite darstellen. Denn zwischen Glas und eigentlichem Gehäuse befindet sich laut Huawei eine 0,1 mm dünne Effektschicht, die je nach Lichteinstrahlung für andere Eindrücke sorgen soll. Darauf verzichten müssen diejenigen Käufer, die sich für die Farben Gold, Weiß oder Schwarz entscheiden.
Ausgeliefert wird das P10 lite mit Android 7.0 und EMUI 5.1 - zumindest in puncto Software entspricht es somit dem P10 und P10 Plus. Der Verkauf soll bereits Ende März starten, die unverbindliche Preisempfehlung wird mit 349 Euro angegeben. Ob dies für die Dual- oder Single-SIM-Variante gilt, ist noch unklar. Gegenüber dem P9 lite bedeutet dies eine Preissteigerung um 50 Euro.