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Nach zahlreichen Leaks in den vergangenen Wochen hat Motorola heute das Moto Z2 Play vorgestellt. Auf einen großen Rahmen hat man dabei verzichtet - nicht ohne Grund, wie die technischen Daten zeigen. Denn in wichtigen Details hebt sich das neue Modell kaum von seinem Vorgänger ab, in einem Punkt könnte es sogar bedeutend schlechter abschneiden. Zudem droht ein hoher Preis.
Zwar haben Motorola respektive Lenovo noch keine UVP für Deutschland verraten, in den USA wird das Moto Z2 Play jedoch für vergleichsweise hohe 499 US-Dollar angeboten. Der Vorgänger wechselte dort noch für 450 US-Dollar den Besitzer, in Deutschland rief man 449 Euro auf.
Gleichzeitig liefert man aber wenig Argumente für den höheren Preis. So bietet das Moto Z2 Play mit dem Snapdragon 626 nur einen minimal schnelleren SoC als das Moto Z Play mit seinem Snapdragon 625, mehr Arbeitsspeicher gibt es nur in Verbindung mit mehr internem Speicher; 3 GB RAM sind an 32 GB Speicher gekoppelt, 4 GB RAM an 64 GB.
Minimal fallen auch die Änderungen an den Schnittstellen aus. Schnelles ac-WLAN fehlt laut Datenblatt nach wie vor, immerhin werden aber erneut 2,4- und 5-GHz-Netze unterstützt. NFC ist wieder mit dabei, aus Bluetooth 4.0 wurde 4.2. Festgehalten wurde an der USB-Typ-C-Buchse, nun aber mit USB 3.1 Gen 1 dahinter. Zum LTE-Modem und dessen Übertragsraten gibt es keine Angaben, es dürfte sich jedoch um das gleiche wie im Moto Z Play handeln (Cat 6, maximal 300 Mbit/s). Eine Audio-Buchse gibt es weiterhin, auch an der Schnittstelle für Moto Mods wurde festgehalten.
Komplett neu ist die Hauptkamera, die nun 12 statt 16 Megapixel bietet. Die Pixel-Kantenlänge ist von 1,3 auf 1,4 µm gewachsen, eine Dual-Pixel-Anordnung soll für schnelleres Fokussieren sorgen; scharfgestellt wird mittels Phasenvergleich und Laser. Bei schlechtem Licht hilft ein Dual-LED-Blitz, zudem setzt man auf eine lichtstarke Optik (f/1,7). Auf der Front bleibt es bei 5 Megapixeln und einer Pixel-Länge von 1,4 µm, die Lichtstärke beträgt nun aber f/2,0 statt f/2,2.
Das vielleicht wichtigste Argument gegen das Moto Z2 Play könnte der Akku sein. Entpuppte sich der Vorgänger dank 3.510 mAh fassendem Energiespeicher noch als Dauerläufer, stellt das Moto Z2 Play nun nur noch 3.000 mAh zur Verfügung. Spurlos wird diese Diät nicht bleiben. Denn der SoC bietet keine höhere Effizienz, zudem ist das Display - 5,5 Zoll, Full HD, Super AMOLED - unangetastet geblieben.
Nach Ansicht von Motorola und Lenovo soll das neue Gehäuse entschädigen. Zum Einsatz kommt wieder ein Aluminium-Unibody, der optisch aber kaum von der ersten Generation abweicht. Der Fingerabdrucksensor ist nun eher oval, nimmt aber dennoch wieder viel Platz unterhalb des Bildschirms ein. Mit 156,2 x 76,2 x 6,0 mm weicht das Moto Z2 Play in puncto Größe kaum von Moto Z Play ab. Eine IP-Zertifizierung gibt es erneut nicht, eine Nano-Beschichtung soll aber vor Regen und Staub schützen.
Ausgeliefert wird das neue Smartphone mit Android 7.1.1, auf eine eigene Oberfläche wird wie üblich verzichtet. Während der Verkauf in Brasilien bereits heute angelaufen ist, soll der globale Start in diesem Monat stattfinden.