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Mit der Übernahme von Motorola im Jahr 2014 sorgte Lenovo für einen Paukenschlag. Seit dem ist es den Chinesen allerdings nicht gelungen, einen klaren Kurs festzulegen. Im Gegenteil: Beinahe im Jahresrhythmus wurden neue Strategien angekündigt, um zu Samsung, Apple, Huawei und Co. aufschließen zu können. Nun hat man die doppelte Rolle rückwärts angekündigt.
Für Verbraucher bedeutet der nun gegenüber Golem.de angekündigte Schritt, dass es außerhalb Indiens keine Smartphones mehr unter der Bezeichnung Lenovo geben wird. Das steht im Widerspruch zu allem, was in der Vergangenheit geplant war.
Nach der Übernahme hieß es zunächst, dass Motorola ähnlich wie ThinkPad als Marke genutzt werden soll, immer aber in Kombination mit der Bezeichnung Lenovo. Nach nur wenigen Monaten blieb davon nicht viel übrig, das neue Konzept lautete Lenovo Moto für alle Regionen weltweit. Anschließend gab es einen wilden Mix aus den unterschiedlichsten Namen. Selbst in Pressemitteilungen gab es die verschiedensten Kombinationen, mal war von Lenovo Motorola, mal von Motorola, mal nur von Moto die Rede. Im letzten Jahr schien dann immerhin festzustehen, dass es pro Markt nicht nur eine Marke geben solle. So wurde das Phab 2 Pro als Lenovo-Smartphone auf den Markt gebracht, parallel dazu gab es die diversen Motorola-Modelle.
Das dürfte nun aber der Geschichte angehören. Unklar ist bislang nur, ob die erneute Änderungen der Bezeichnungen auch Einfluss auf die Entwicklung der Smartphones innerhalb des Konzerns hat. Bislang wirkte das, was Lenovo unter eigenem Namen auf den Markt brachte, völlig losgelöst von den Aktivitäten der Tochter Motorola und umgekehrt. Eine Annäherung zeichnete sich erst vor wenigen Tagen ab. Doch die Ankündigung, Lenovo-Smartphones künftig mit optisch unveränderter Oberfläche verkaufen zu wollen, hat außerhalb Indiens schlagartig keine Relevanz mehr.
Wie lange man am nun neuen Kurs festhält, dürfte weit weniger vom Name der Modelle abhängen. Zuletzt wirkte auch das Produktportfolio innerhalb der Moto-Familie nicht immer völlig durchdacht. So musste man sich Kritik dafür gefallen lassen, den Akku des Moto Z2 Play deutlich zu verkleinern, erst gestern sorgten das Moto C und Moto C Plus für Diskussionen aufgrund eines fragwürdigen Preis-Leistungs-Verhältnisses.