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Die Gerüchteküche brodelte schon auf heißer Flamme und nicht zuletzt bestätigte Samsung versehentlich schon selbst, dass es ein Galaxy Note 8 geben wird. Wirklich offiziell vorgestellt wurde das neue Stift-Smartphone aber erst jetzt.
Die Last wiegt schwer auf den Schultern des neuen Modells - schließlich ging das Akku-Debakel beim Vorgänger nicht spurlos an Samsung und den Konsumenten vorbei. Entsprechend geht es für Samsung in erster Linie darum, Vertrauen zurückzugewinnen. Folgerichtig sprach man das Thema während der Pressekonferenz auch gleich selbst offensiv an. Das Galaxy Note 8 soll den Skandal möglichst vergessen machen. Aber natürlich erwartet Samsung, dass das Galaxy Note 8 auch wieder mit Technik und Ausstattung punkten.
Das größte Infinity-Display
Die Grundlagen hat Samsung mit Galaxy S8 und Galaxy S8 Plus praktisch bereits gelegt. Auch das neue Note fällt zuerst mit dem fast rahmenlosen Infinity-Display auf. Aber das Galaxy Note 8 wäre kein Galaxy Note, wenn die Display-Diagonale nicht noch zumindest leicht zulegen würde. Und so kommt das Super-AMOLED-Display dann auch auf eine 0,1 Zoll größere Diagonale als beim Galaxy S8 Plus und auf das größte Display aller Note-Geräte. Auf 6,3 Zoll verteilen sich 2.960 x 1.440 Pixel. Damit liegt das Seitenverhältnis bei 18,5 : 9. Das Display unterstützt natürlich die Bedienung mit dem Eingabestift - nach wie vor die zentrale Besonderheit eines Galaxy Note. Der S Pen bietet wie beim Vorgänger 4.096 Druckstufen. Neuerungen gibt es vor allem im Software-Bereich. So können mit Screen Off Memo bis zu 100 Notizseiten auf dem Always On Display geschrieben werden. Für eine persönliche Note können Nachrichten mit dem Stylus geschrieben und beim Empfänger animiert so wiedergegeben werden, wie sie geschrieben wurden. Mit dem S Pen markierte Sätze können einfach in 71 verschiedene Sprachen übersetzt werden.
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Die Kraft der zwei Kameras
Für das nach IP68 staub- und wassergeschützte Gehäuse kombiniert Samsung erneut einen Aluminiumrahmen mit einer gewölbten Glasrückseite. Doch der Blick auf die Rückseite offenbart die vielleicht größte Neuerung des Phablets. Samsung folgt diversen Konkurrenten und verbaut erstmals eine Dual-Kamera mit zwei 12-Megapixel-Sensoren. Bei der Optik gibt es Unterschiede - vor einem Sensor sitzt ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv mit einer Blende von f/1,6. Der andere Sensor muss zwar mit einer lichtschwächeren Blende von f/2,4 Vorlieb nehmen, dafür bietet er aber auch eine Teleoptik mit zweifachem Zoom. Beide Kameras haben einen optischen Bildstabilisator - laut Samsung eine Premiere für die ganze Industrie. Die Dual-Kamera wird von Samsung auch für Funktionen wie Tiefenschärfe genutzt. Der Fingerabdrucksensor sitzt neben den Kameras - entsprechend leicht können sie durch Fingerabdrücke verschmutzen und ein Punkt, den wir bereits beim Galaxy S8 kritisierten. Die dritte Kamera im Bunde ist die lichtstarke 8-MP-Frontkamera.
Kaum Neues im Inneren
Beim Innenleben greift Samsung für die europäische Variante wie bei den Galaxy-S8-Geschwistern wieder auf den Achtkern-Prozessor Exynos 8895 zurück. Größere Performance-Unterschiede dürften entsprechend nicht zu erwarten sein - auch wenn der Arbeitsspeicher von 4 auf 6 GB zulegt. Neu ist zudem, dass es neben Modellen mit 64 und 128 GB Speicher auch eines mit 256 GB geben soll - unklar ist aber noch, ob das für alle Märkte gilt. In jedem Fall gibt es einen microSD-Speicher-Slot für eine Speichererweiterung. Der Akku kommt nur auf eine moderate Kapazität von 3.300 mAh. Samsung geht damit offenbar auf Nummer sicher. Am Smartphone gibt es weiterhin einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Nicht fehlen darf außerdem ein USB-Typ-C-Anschluss. Für die drahtlose Konnektivität sorgen Bluetooth 5.0, LTE Cat. 16 und ac-WLAN. NFC und MST für Samsung Pay sind ebenso mit an Bord wie Wireless Charging.
Als Betriebssystem dient vorerst Android 7.1.1. Eine wichtige Rolle soll der Sprachassistent Bixby spielen. In Deutschland ist er seit kurzem zwar verfügbar, versteht bisher aber nur Englisch und Koreanisch. Samsung arbeitet weiter an Bixby und verspricht für die Zukunft unter anderem die Unterstützung von Spotify. Nicht fehlen darf schließlich die Docking-Lösung DeX, die das Smartphone in eine Art PC-Ersatz verwandeln soll.
Das Galaxy Note 8 soll global ab Mitte September in Midnight Black, Orchid Gray, Maple Gold und Deepsea Blue erhältlich werden. Die Farboptionen können allerdings je nach Region variieren. In Deutschland startet der Verkauf am 15. September. Hierzulande wird ausschließlich die 64-GB-Variante angeboten. Immerhin bleibt die Wahl zwischen zwei Farbvarianten - nämlich Schwarz und Gold. Der Preis wird von Samsung mit 999 Euro angegeben. Exklusiv im Samsung-Store soll es zudem eine Dual-SIM-Variante geben.
Erste Eindrücke
Während eines Events in Berlin hatten wir bereits die Gelegenheit, das Galaxy Note 8 selbst in die Hand zu nehmen, eigene Fotos zu schießen und erste Eindrücke zu sammeln. Über den hohen Kaufpreis kann man sicher streiten – zumal die UVP ganze 150 Euro höher angesetzt wird als beim unglückseligen Vorgänger. Aber das Galaxy Note 8 macht dafür auch sofort klar, dass es ein Premium-Smartphone ist. Materialwahl und Verarbeitung sind wie schon bei den Galaxy S8-Modellen hochwertig. Auch das Infinity-Display kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das neue Note ein großes Smartphone ist. Bei Maßen von 162,5 x 74,8 x 8,6mm legt es z.B. gegenüber dem Galaxy S8 mit seinen 148,9 x 68,1 x 8,0 mm doch merklich zu. Das Gewicht kratzt mit 195 g zudem schon fast an der 200-g-Marke. Während des Hands-ons empfanden wir beides nicht als störend. Wer ein wirklich kompaktes Smartphone sucht, muss sein Glück aber anderswo finden.
Das Super AMOLED-Display ist ein Blickfang und kann die gewohnten Qualitäten aufbieten. Trotz der seitlichen Wölbungen bleibt viel Fläche für den S Pen. Der Stylus ist so schmal, dass er direkt im Smartphone verstaut werden kann. Wer größere Eingabestifte wie z.B. die Surface-Stifte gewohnt ist, muss sich aber erst einmal an den schmächtigen S Pen gewöhnen. Dann überzeugt er mit einer unkomplizierten Handhabung. Auch unterschiedliche Druckstufen werden nuanciert umgesetzt. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, Live-Nachrichten auszuprobieren. Im Prinzip erstellt diese Funktion GIF-Animationen aus Stifteingaben. Man kann die erstellten Animationen auch sofort wiedergeben und somit überprüfen.
Die Kamerafunktionen sind ebenfalls einen Blick wert. Zwischen beiden Kameras wird unkompliziert gewechselt. Und auch die Live-Fokus-Funktion funktioniert denkbar einfach – sobald das Objekt im richtigen Abstand ist, kann mit einem Schieberegler die Schärfentiefe nach Belieben angepasst und so mit einem Unschärfe-Effekt gespielt werden.
Wir werden demnächst ein Testsample erhalten und das Galaxy Note 8 dann natürlich noch einem ausführlichen Test unterziehen.