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Fragmentierung bei Android bleibt ein Problem

Selbst neue Flaggschiffe erscheinen noch mit Android 7.1

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Selbst neue Flaggschiffe erscheinen noch mit Android 7.1
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Das offene Betriebssystem Android krankt seit jeher unter einem zentralen Problem: der Fragmentierung. Dieses Problem hat sich auch durch die Veröffentlichung von Android 8.0 alias Oreo nicht verändert. Beispielsweise wurden erst jüngst zwei neue Smartphones angekündigt: Das OnePlus 5T und das Razer Phone, welches zwar brandneue Geräte darstellen, aber dennoch nicht mit der aktuellsten Android-Version, sondern mit Android 7.1 (Nougat) in den Handel gelangen. 

Beide Hersteller haben dafür ähnliche Begründungen genannt, nämlich dass die Testverfahren nicht rechtzeitig abgeschlossen wurden. Beide beteuern ebenfalls, dass man Android 8.0 allerdings schnell als Update nachliefern wolle. Trotzdem dürften einige Kunden enttäuscht sein, denn seit dem Launch von Android 8.0 sind bereits ca. drei Monate vergangen. Besitzer von anderen Flaggschiffen, wie dem LG G6, sind sogar noch mit Android 7.0 unterwegs.

So bleibt auch das Problem bestehen, dass viele Hersteller zwar optimistisch Android-Updates ankündigen, jene aber oftmals erst nach Monaten dann nachreichen, wenn Google bereits den Nachfolger enthüllt. Aktuell ist Android 8.0 alias Oreo entsprechend nur auf ca. 0,3 % aller Android-Geräte zu finden. Dominierend ist immer noch Android 6.0 (Marshmallow) mit 30,9 %. Selbst Android 5.1 (Lollipop) erreicht mit 27,2 % einen höheren Anteil als etwa die zweitaktuellste Android-Version 7.0 / 7.1 (Nougat).

Dabei ergibt sich die Fragmentierung aber nicht allein durch die Hersteller und ihre oft zögerliche Update-Politik. Hinter den Kulissen soll Qualcomm dabei eine immense Rolle spielen, denn die Chips des Herstellers werkeln nicht nur in vielen Mittelklasse-, sondern auch High-End-Smartphones. Und Qualcomm müsse dann erst die notwendigen Treiber liefern. Auch Google selbst hat seinen Anteil an der Fragmentierung, denn viele Hersteller wünschen sich mehr Unterstützung und früheren Zugang zu neuen Android-Versionen. Und dann sind da natürlich noch die Mobilfunkanbieter, die ebenfalls mit ihren Kontrollen und Prüfungen die Update-Freigaben oft verzögern.

In der Summe wird sich an der Android-Fragmentierung in den nächsten Monaten und vermutlich Jahren wohl leider nicht viel ändern. Zu hoffen wäre aber, dass die Partner in diesem Ökosystem mehr an einem Strang ziehen, um den Kunden schneller Zugang zu neuen Softwareversionen zu verschaffen.