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Vor nicht ganz einem Jahr überraschte der finnische Hersteller HMD Global mit einer Neuauflage eines echten Klassikers und legte kurzerhand das Nokia 3310 wieder auf. Das Retro-Handy, dessen Design an das des Originals aus dem Jahr 2000 angelehnt ist, kam schließlich im Mai zu einem Preis ab etwa 60 Euro nach Deutschland und wurde natürlich auch technisch deutlich aufgewertet.
Die größte Schwäche der Neuauflage war jedoch das altbackene 2G-Modem, das unterwegs gerade einmal eine Datenübertragungsrate von maximal 63,6 Kbit/s ermöglichte, und wurde wenig später mit einer 3G-Variante ausgemerzt. Zum einjährigen Geburtstag legt HMD Global noch einmal nach.
Nachdem eine 4G-Variante des Nokia 3310 zu Beginn des Jahres in der Datenbank der chinesischen Zulassungsbehörde TENAA aufgetaucht war, hat man das Gerät nun offiziell angekündigt – vorerst aber nur für den chinesischen Markt.
Äußerlich unterscheidet sich das Gerät kaum vom Vorgänger, unter der Haube gibt es jedoch die eine oder andere Neuerung. Die wohl wichtigste ist die Unterstützung für den schnellen Mobilfunkstandard LTE. Das neue Nokia 3310 4G unterstützt 900- und 1.800-MHz-Netze, kommt aber natürlich auch mit UMTS-Bändern zurecht. Konkret wird die Unterstützung der LTE-Bänder 38, 39, 40 und 41 genannt, auch VoLTE soll unterstützt werden. Gefunkt wird außerdem nach 802.11-n-WLAN, Bluetooth und auch ein FM-Radioempfänger sind wieder mit an Bord.
Die restlichen technischen Daten bleiben zur 3G-Ausgabe unverändert. Die neue 4G-Variante wird ebenfalls von einem 1,5 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor angetrieben, der auf einen 256 MB großen Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Der interne Speicher fasst hingegen nur 512 MB an Daten, lässt sich dank microSD-Slot aber erweitern.
Das Display misst 2,4 Zoll in seiner Diagonalen und löst mit 320 x 240 Bildpunkten auf. Die Kamera schießt Schnappschüsse mit 2 Megapixeln, einen einfachen LED-Blitz gibt es ebenfalls, eine Frontlinse fehlt hingegen komplett. So bringt es das Gerät auf 117,0 x 52,4 x 13,4 mm und stemmt etwa 73 g auf die Waage, woran der 1.200 mAh starke Akku den wohl größten Anteil haben dürfte.
Eine kleine Überraschung gibt es bei der Software: Entgegen der bisherigen Vermutung soll das Gerät nicht mit Android Go auf den Markt kommen, sondern mit dem Android-Derivat YunOS, welches in Version 5.2.0 installiert sein wird. YunOS wurde von Alibaba entwickelt und ist vor allem für die Nutzung von HTML5- und Java-basierten Anwendungen optimiert, teilweise können aber auch Android-Apps ausgeführt werden.
Ob dies nur für die chinesische Version, die in den Farben Blau und Schwarz angeboten werden soll, der Fall sein wird, ist offen. Genau wie die Frage, ob man das neue Nokia-Modell auch nach Europa bringen wird. Vermutlich zum Mobile World Congress (MWC) Ende Februar dürften wir mehr wissen.