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Nach Missachtung von Exportverbot

ZTE droht Verlust der Android-Lizenz

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ZTE droht Verlust der Android-Lizenz
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Die Missachtung von Exportverboten sowie das Verletzen von Bewährungsauflagen könnte ZTE weitaus teurer zu stehen kommen, als bislang angenommen wurde. Denn war bislang die Rede davon, dass der chinesische Smartphone-Hersteller in erster Linie Ersatz für die genutzten Qualcomm-SoCs finden muss, könnte nun der zukünftige Einsatz von Android auf dem Spiel stehen.

So will Reuters aus gut informierten Kreisen erfahren haben, dass ZTE und Google, bzw. die Google-Mutter Alphabet bereits Gespräche aufgenommen haben. Deren Ziel soll das Finden eines Auswegs sein. Grund hierfür soll der am 15. April unterzeichnete Erlass des US-Handelsministeriums sein, gemäß dem das Unternehmen in den kommenden sieben Jahren keine Hard- und Software-Produkte von US-Unternehmen importieren darf, die direkt oder indirekt mit Telekommunikation in Verbindung stehen. Darunter soll nun auch Android fallen.

Weder ZTE noch Google oder Alphabet haben sich bislang öffentlich geäußert. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass die Reichweite des Erlasses nicht ohne weiteres ersichtlich ist. Somit dürfte zunächst zu klären sein, ob nur Android oder auch das Android Open Source Project (AOSP) betroffen ist. Könnte ZTE AOSP nutzen, müssten die notwendigen Anpassungen für einen reibungslosen Betrieb erarbeitet werden. Ob Google respektive Alphabet dabei helfen dürften, ist aber nicht klar.

Sollte das AOSP aber ebenfalls unter das Nutzungsverbot fallen, müsste ZTE binnen kürzester Zeit ein alternatives Betriebssystem finden und anpassen. Auch hier dürfte dann jedoch zu klären sein, inwiefern US-Techniken vorhanden sind. Schließlich haben an den bereits als Ausweichmöglichkeit genannten Plattformen Tizen und webOS ebenfalls US-Unternehmen mitgearbeitet - in ersterem Fall unter anderem Intel, in letzterem beispielsweise HP.

Das im Raum stehende Nutzungsverbot von Android dürfte aber nicht nur für ZTE zum Problem werden. Denn das chinesische Unternehmen gehört zu den weltweit wichtigsten Herstellern von Smartphones auf Basis der Google-Plattform, allein 2018 soll ZTE mehr als 46 Millionen Android-Geräte ausgeliefert haben.

Inzwischen mehren sich jedoch die Stimmen, laut denen es den USA nicht nur um Sanktionen aufgrund des missachteten Exportverbots geht. Viel mehr soll es sich um einen weitere Maßnahme gehen, mit der es chinesischen Telekommunikationsunternehmen erschwert werden soll, ihre Produkte in den USA anzubieten. Denn neben Smartphones bietet ZTE auch Hard und Software-Lösungen für Mobilfunknetze an - ebenso wie Huawei. Das ebenfalls aus China stammende Unternehmen musste eine Intervention der US-Regierung hinnehmen, als es um eine Kooperation mit dem Provider AT&T ging. Der wollte zunächst Huawei-Smartphones in sein Sortiment aufnehmen, verzichtete dann aber in buchstäblich letzter Sekunde darauf. Als Motiv hierfür gilt die Befürchtung der US-Regierung, die Unternehmen könnten ihre Hardware zum Anzapfen der Telekommunikation nutzen und die gewonnen Daten an den chinesischen Staat weiterleiten. Als wahrscheinlich gilt aber ebenfalls die Annahme, dass weder ZTE noch Huawei ihre Hardware mit einer Backdoor für US-Geheimdienste versehen wollen.

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