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Während die Starttermine für 5G zumindest grob feststehen, kann über die Folgekosten für Nutzer bislang nur spekuliert werden. Denn was entsprechende Tarife und Smartphones kosten werden, wollte bislang niemand ernsthaft kommentieren. Nun aber hat sich mit OnePlus ein erstes Unternehmen aus der Deckung gewagt. Für Begeisterung dürfte das nicht sorgen.
Dass ausgerechnet OnePlus Stellung bezieht, hat einen einfachen Grund: Das Unternehmen wird als erstes ein 5G-taugliches Smartphone in Europa anbieten. Technische Details verriet Unternehmenschef Pete Lau im Zuge der Vorstellung des Snapdragon 855 nicht. Erst gegenüber The Verge gab Lau zumindest einige wenige Punkte preis, darunter den möglichen Preis des neuen Modells. Demnach rechnet er mit einem Aufpreis von 200 bis 300 US-Dollar, was ausgehend vom aktuellen OnePlus 6T 750 bis 850 US-Dollar respektive Euro bedeuten würde. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass das neue OnePlus nicht einmal den vollen 5G-Umfang bieten wird. Denn unterstützt werden lediglich die sogenannten Sub-6-GHz-Netze des neuen Standards, die deutlich schnelleren mmWave-Netze, die zusätzliche Antennen erforderlich machen, werden hingegen nicht genutzt werden.
Qualcomm als eine der treibenden Kräfte hinter 5G sieht allerdings mehr Spielraum bei den Aufpreisen. So habe Qualcomm-Präsident Christiano Amon im Gespräch mit US-amerikanischen Journalisten die Vermutung geäußert, dass einige Hersteller den Aufpreis weit geringer beziffern werden, um über den Preis Marktanteile hinzuzugewinnen - andere würden hingegen 5G als grundsätzliches Argument für teurere Smartphones nutzen. Erstaunlich daran ist, dass Keith Kressin, für die Snapdragon-Reihe zuständiger Senior Vice President, gegenüber europäischen Teilnehmern keinen Kommentar zu möglichen Aufpreisen abgeben wollte. Er stellte aber die Möglichkeit höherer Subventionen durch Provider in Aussicht. Diese dürften seiner Meinung nach ein hohes Interesse daran haben, Kunden schnell für die Nutzung von 5G-Netzen zu begeistern - beispielsweise durch spezielle, günstigere Tarife oder aber eben geringere Einmalzahlungen für passende Endgeräte.
Einstellen sollten Verbraucher sich aber nicht nur auf höhere Preise für Smartphones, die ohne Vertrag erworben werden, sondern auch auf größere, bzw. klobigere Geräte. Denn Pete Lau ging nicht nur auf den möglichen Aufpreis ein, sondern auch die Einschränkungen, die mit 5G im Allgemeinen und mmWave im Speziellen verbunden sind. So sei es derzeit schlicht nicht möglich, die notwendige Technik in attraktiv gestalteten Gehäusen unterzubringen. Denn nicht nur, dass das PCB aufgrund des separaten - und vergleichsweise großen - X50-Modems mehr Platz erfordert. Auch die für mmWave notwendigen Antennen nehmen viel Raum ein. Zumal drei oder vier davon verbaut werden müssen, um eine optimale Verbindung zu garantieren.