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Wie jetzt bekannt wurde, sollen frühere US-Geheimdienstmitarbeiter im Auftrag der Vereinigten Arabischen Emirate hunderte von Smartphones ausspioniert haben. Unter den Opfern sollen Aktivisten, Diplomaten und ausländische Regierungschefs gewesen sein. Die Angreifer verwendeten dabei ein Tool mit dem Namen Karma.
Mit diesem war es möglich, ausschließlich iPhones im Handumdrehen zu hacken. Das Team, welches den Decknamen Raven trug, erwarb die besagte Software im Jahr 2016 bei einem ausländischen Anbieter. Obwohl dem Raven-Team die genaue Funktionsweise des Spionage-Tools nicht bekannt war, hinderte es sie aufgrund einer Sicherheitslücke in Apples Messengerdienst iMessage nicht daran, ihre Opfer in “Script-Kiddie-Manier” mit Malware zu infizieren. Dies soll laut Aussagen von Lori Stroud, die seit Mai 2014 Mitglied von Team Raven ist, ebenfalls funktioniert haben, wenn die Messenger-App auf dem Zielgerät überhaupt nicht genutzt wurde. So sei ebenfalls von Seiten des Nutzers keinerlei Interaktion nötig gewesen.
Unter anderem wurde das iPhone des Scheichs Tamim bin Hamad Al Thani oder das Apple-Smartphone des früheren stellvertretenden türkischen Ministerpräsidenten Mehmet Simsek abgehört. Auch die jeminitische Menschenrechtsaktivistin Tawakkol Karman wurde ein Opfer von Team Raven. In erster Linie erbeuteten die Geheimdienstmitarbeiter Fotos, E-Mails, Textnachrichten und Standortdaten von den Opfern. Zudem wurden Passwörter abgegriffen. So hatten die Diebe die Möglichkeit, über den Zugang der jeweiligen Accounts an noch mehr Daten zu gelangen.
Dank Sicherheitsupdates seitens des kalifornischen Smartphone-Herstellers Apple Ende des Jahres 2017 soll Karma weitaus weniger effektiv gewesen sein. Ob die Nutzung der Spionage-Software mittlerweile komplett eingestellt wurde, ist bis dato allerdings ungewiss. Es bleibt nur zu hoffen, dass Apple diese durch neue Software-Updates komplett unbrauchbar gemacht hat.