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Es hat inzwischen fast schon Tradition, dass Smartphone-Hersteller versuche, mit allen Tricks in den Benchmarks weiter oben zu stehen. Am Ende mögen die Benchmarks für die meisten Nutzer nicht wichtig sein, im Marketing spielen sie allerdings eine wichtige Rolle und auch für uns Tester sind sie eine Möglichkeit, eine gewisse Differenzierung zwischen den Geräten vorzunehmen.
Im Rahmen des Tests bei Anandtech ist dabei aufgefallen, dass der verbaute Snapdragon 888 in manchen Anwendungen nicht die Leistung erreicht, die zu erwarten gewesen wäre. Vor allem aber Benchmarks scheinen von dem Problem nicht betroffen zu sein, so dass das Verhalten in den meisten Fällen nicht auffällt.
In einer tiefergehenden Analyse stellte Anandtech-Redakteur Andrei Frumusanu fest, dass vor allem Benchmarks, die im Browser arbeiten, bzw. die Browser selbst nur auf den vier Kryo 680 Silver(Arm Cortex-A55) bei 1,80 GHz oder den drei Kryo 680 Gold (Arm Cortex-A78) bei 2,40 GHz Kernen laufen – nicht aber auf dem schnellen Kryo 680 Prime (Arm Cortex-X1) bei maximal 2,84 GHz. Hinzu kommt, dass die Cortex-Cluster nicht einmal den maximalen Takt erreichen. So kann es dazu kommen, dass die Leistung weit hinter dem zurückliegt, was eigentlich zu erwarten gewesen wäre.
In den Benchmarks zeigen sich Leistungsunterschiede von etwa 10 % bis zum Faktor 7 bis 8 – können also durchaus signifikant sein.
Offenbar gibt es einen OnePlus Performance Service, der die Ressourcen per Quality of Service zuordnet. Hier findet für bestimmte Anwendungen eine gewisse Zuteilung auf die leistungsschwächeren Kerne statt. Der CPU Frequency Governor (die Frequenzregelung) regelt ebenfalls rein und so erreichen die Kerne nicht ihren maximalen Takt.
Welche Applikationen bevorzugt behandelt werden und welche nicht, ist teilweise noch offen. Per Trail&Error hat Anandtech versucht dies in Teilen zu ergründen. Ausnahmen sind in jedem Fall fast sämtliche bekannten Benchmark-Anwendungen.
Noch komplett offen ist die Frage, warum OnePlus hier so vorgeht, wie man es tut. Die eigene Hardware in einigen Anwendungen auszubremsen, kann eigentlich nur einen Grund haben: Die Einsparung der Leistungsaufnahme und damit eine Verbesserung der Akkuleistung. Also wird hier ebenfalls versucht, zu tricksen, denn der Nutzer bekommt nicht das volle Potenzial der Hardware geboten. An dieser Stelle wichtig ist die Frage, in wie weit der Nutzer dies bemerkt. Interessanterweise können ausgerechnet weniger beliebte Applikationen schneller ausgeführt werden und gerade die populäreren werden ausgebremst – Ausnahmen sind eben die Benchmarks. Den einzelnen schnellen Cortex-X1-Kern derart häufig brach liegen zu lassen, bzw. auszubremsen, kann aber nicht im Sinne des Erfinders sein.
Es ist in jedem Fall das erste Mal, dass ein solcher Form in diesem Umfang bekannt wird. Die von Anandtech durchgeführten Tests sind ausschließlich für das OnePlus 9 Pro mit der Firmware-Version 11.2.6.6. Käufer eines solchen Smartphones sollten allerdings in jedem Fall wissen, was die Software für Optimierungen vornimmt – vor allem bei besagtem Umfang.
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Update:
Die Recherchen von AnandTech haben die ersten Auswirkungen. Geekbench löscht alle Benchmark-Ergebnisse der OnePlus-9-Serie. Als Grund gibt man ein "Benchmark Cheating" an. Auch anderen Geräte von OnePlus sollen nun überprüft werden.
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