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FBI will verschlüsselte Dienste auslesen können

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FBI will verschlüsselte Dienste auslesen können
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Das Thema Verschlüsselung von Daten nahm mit Edward Snowden im Jahr 2013 so richtig Fahrt auf. Zahlreiche Messenger-Dienste reagierten auf die Bedenken der eigenen Nutzer und führten entsprechende kryptografische Verfahren ein, um die Privatsphäre der User zu schützen. Allerdings lässt sich nur schwer einschätzen, wie sicher die einzelnen Messenger wirklich sind. Jetzt liegt dem Rolling-Stone-Magazin ein FBI-Dokument vor, aus dem hervorgeht, wie gut die Verschlüsselung der Dienste tatsächlich ist. Dabei stellt sich heraus, dass insbesondere WhatsApp-Nachrichten problemlos von der US-Behörde gesammelt werden können - einen entsprechenden Durchsuchungsbefehl beziehungsweise eine Vorladung vorausgesetzt.

WhatsApp ermöglicht es den Behörden Informationen in Echtzeit zu erhalten. Dabei handelt es sich nicht nur um Inhalte von Nachrichten. Auch das Adressbuch ist betroffen. Besonders brisant ist dabei, dass auch Adressbücher unbeteiligter Dritter herausgegeben werden, solange sich diese unter den Kontakten des Verdächtigen befinden.

Des Weiteren kann die US-Behörde den Apple Messengerdienst iMessage auslesen. Hier scheint das FBI jedoch nur auf die Nachrichten Zugriff zu erhalten. Ob auch Adressdaten Dritter übermittelt werden, ist nicht bekannt.

Eine offizielle Stellungnahme von Apple gibt es bislang noch nicht. Facebook gab bekannt, dass es aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht möglich sei direkt auf die Inhalte zuzugreifen. Jedoch schließt die Social-Media-Plattform dies nicht aus.

Wer aktuell noch auf der Suche nach einem neuen Messenger ist, sollte sich Signal mal genauer anschauen. Bei besagtem Dienst steht die Sicherheit der eigenen Nutzer im Fokus. Grund hierfür sind die fehlenden wirtschaftlichen Interessen an einer Vermarktung der Daten. Somit wurde der Entwicklung der Verschlüsselung sämtlicher Nutzerdaten direkt zu Beginn ein hoher Stellenwert eingeräumt. Für eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist das quelloffene Signal-Protocol verantwortlich. Der Messenger enthält keine Werbung, kein Affiliate-Marketing und kein Tracking. Zudem ist dieser völlig kostenlos. Verantwortlich für Signal ist eine Non-Profit-Foundation (501(c)(3)) mit Sitz in Mountain View. Wer das Projekt unterstützen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu.

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