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Die Spekulationen rund um einen Start der Amazon-Set-Top-Box noch in diesem Monat verdichten sich. Nachdem Re/code bereits im Februar dieses Zeitfenster als sehr wahrscheinlich bezeichnete, wird nun von verschiedenen Seiten nachgelegt.
Im Mittelpunkt der neuen Berichte steht aber weniger der konkrete Termin. Statt dessen drehen sich die Neuigkeiten um die Angebotspalette, die von der Set-Top-Box abgedeckt werden soll. Denn Amazon will über diese angeblich nicht nur die eigenen Inhalte in die Wohnzimmer bringen, sondern auch Zugriff auf die Angebote von Hulu und Netflix erlauben. Wirklich neu ist die Zusammenarbeit mit Netflix nicht, schon im Herbst gab es Gerüchte rund um Verhandlungen zwischen dem Online-Händler und dem schnell wachsenden Streaming-Anbieter, diese sollen zwischenzeitlich jedoch erfolgreich beendet worden sein.
Zwar wollte keines der Unternehmen die Pläne kommentieren, eine Zusammenarbeit dürfte jedoch für alle Parteien Vorteile liefern: Während Amazon durch die Hardware, deren Attraktivität durch die Kooperationen steigern dürfte, seine Reichweite vergrößern würde, können Hulu und Netflix dies mit den eigenen Inhalten ebenfalls erreichen. Zur technischen Ausstattung der Set-Top-Box ist jedoch auch weiterhin nichts bekannt, als sicher gilt lediglich der Einsatz von Android als Software-Plattform. Allerdings soll es sich dabei ähnlich wie bei den Kindle-Fire-Tablets um eine Fork-Version ohne Zugriff auf Google-Dienste wie Play oder Maps handeln. Sollte die Box tatsächlich noch in diesem Monat vorgestellt oder sogar in den Verkauf kommen, dürften zunächst vermutlich erst einmal lediglich US-Amerikaner in den Genuss kommen, europäische Interessenten müssten - wie üblich - länger auf die Neuheit warten; das Video-Streaming via Prime ist in Deutschland erst seit rund zwei Wochen verfügbar.
Dies dürfte auch für den eigenen Musik-Streaming-Dienst gelten, an dem Amazon ebenfalls arbeiten soll. Dieser orientiert sich im Groben an der Konkurrenz, soll jedoch im Detail von Spotify und Co. abweichen. Denn dem Wall Street Journal zufolge plant das Unternehmen nur einen zeitlich begrenzten Zugriff auf die enthaltene Musik, die in der Prime-Mitgliedschaft enthalten sein wird. Damit soll Nutzern der eigene MP3-Store schmackhaft gemacht werden, Titel sollen direkt aus dem Streaming-Angebot heraus erhältlich sein.
Ein weiterer Unterschied: Das Portfolio soll in erster Linie ältere Stücke enthalten, um die Lizenzgebühren niedrig zu halten; statt pro Titel und Wiedergabe zu zahlen, soll eine Pauschale verhandelt werden. Nicht zuletzt deshalb sollen sich die Verhandlungen mit den Rechteinhabern verzögern, was einen zeitnahen Start des neuen Angebots unwahrscheinlich macht.