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Die Fernsehmärkte weltweit sind noch weit davon entfernt ihre Signale in FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) oder gar UltraHD (3.840 x 2.160 Pixel) auszuliefern und schon wird über den Nachfolger – sowohl auf Seiten der Hardware als auch auf Seiten der Ausstrahlung gesprochen. Sharp will mit dem LV-85001 ab Oktober einen ersten 8K-Fernseher auf den Markt bringen. Mit umgerechnet rund 120.000 Euro wird der frühe Einstieg aber weder billig, noch ist man vor technischen Schwierigkeiten gefeit.
Sharp verwendet ein IGZO-Panel mit einer Diagonalen von 85 Zoll. Aufgrund der eingesetzten Panel-Technologie wird ein Blickwinkel von 176 ° erreicht. Die Bildwiederholrate wird mit 120 Hz angegeben. Sharp gibt eine maximale Helligkeit von 1.000 cd/m2 an und spricht von einem Kontrastverhältnis von 100.000:1. Die Auflösung beträgt 7.680 x 4.320 Pixel. Neben der Abdeckung einiger Farbprofile wie CIE-1931 oder Adobe RGB (nicht im vollem Umfang, die Farbtiefe wird mit 12 Bit pro Kanal angegeben), bietet der Sharp LV-85001 auch die Unterstützung für High Dynamic Range. Dazu verfügt das LED-Backlight über die Möglichkeit, lokale Bereiche der Beleuchtung herunterzufahren.
Hinsichtlich der Panel-Technologie etc. scheint ein 8K-Fernseher kein Problem mehr zu sein. Natürlich sind die Fertigungskosten enorm, was sich unter anderem durch den Preis von 120.000 Euro ausdrückt. Problematisch ist allerdings die Einspeisung von Quellmaterial. Bereits die ersten 4K-Monitore hatten so ihre Schwierigkeiten und verwendeten beispielsweise zwei HDMI-Eingänge oder mussten zwei Scaler verwenden, um per DisplayPort ein Multi-Stream-Signal entgegen zu nehmen. Bei 8K sind die Herausforderungen in dieser Hinsicht ungleich größer.
Der Sharp LV-85001 verfügt über vier HDMI-2.0-Eingänge sowie einmal VGA. Alle HDMI-Eingänge sind zu HDCP 2.2 kompatibel. Sharp muss derart viele HDMI-Eingänge verbauen, da HDMI 2.0 nur 3.840 x 2.160 Pixel mit 60 Hz übertragen kann. Für 8K bzw. 7.680 x 4.320 Pixel sind somit vier Eingänge notwendig, um die Daten überhaupt an den Fernseher liefern zu können. DisplayPort in der aktuellen Version 1.3 kann auch 7.680 x 4.320 Pixel mit 60 Hz ansteuern, allerdings sind noch keine Ausgabegeräte erhältlich, die DisplayPort 1.3 unterstützen.
Sharp verwendet spezielle Abspiel-Hardware, um den Sharp LV-85001 ansteuern zu können. Endanwendertauglich scheint diese noch nicht zu sein. Verwendet werden die besagten vier HDMI-Eingänge, die aus der Abspiel-Hardware herausgeführt und an den Fernseher geliefert werden. Welche Möglichkeiten Sharp seinen Kunden anbieten wird, ist derzeit nicht bekannt. Vermutlich werden sie sich mit niedriger aufgelöstem Material begnügen müssen.
Der eingebaute Tuner kann keine Inhalte in 8K entgegennehmen. Er skaliert diese lediglich hoch. Über den USB-Port können zumindest Fotos in 7.680 x 4.320 Pixel betrachtet werden, Videos werden darüber aber nicht abgespielt. Weitere Anschlüsse sind 3x USB, jeweils ein analoger und ein digitaler Audio-Ausgang. Ein 2.1-Lautsprechersystem soll für die passende klangliche Untermalung sorgen. Bei Abmessungen von 1.930 x 1.115 x 173 mm (B x H x T) kommt der Sharp LV-85001 auf ein Gewicht von 100 kg. Im laufenden Betrieb soll der Fernseher bis zu 1.440 W aus der Steckdose ziehen und ist damit auch in dieser Hinsicht alles andere als sparsam.
Der vorerst nur für den japanischen Markt vorgesehene Sharp LV-85001 soll ab dem 30. Oktober für umgerechnet 120.000 Euro erhältlich sein.