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Filmindustrie am Scheideweg

Ist digitaler Vertrieb die Zukunft?

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Ist digitaler Vertrieb die Zukunft?
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Vom 27. bis zum 31. März fand in den USA in Las Vegas im Caesars Palace die CinemaCon statt. Dabei handelt es sich um ein jährlich stattfindendes Event für Unternehmen und Partner aus der Industrie. Auf der Tradeshow der National Association of Theatre Owner werden wichtige Themen diskutiert, welche nicht nur das Kino, sondern auch die Filmindustrie an sich betreffen – häufig weit über die USA hinaus.

Das war auch dieses Jahr der Fall. So ist speziell der digitale Bereich aktuell ein Thema, das Kinobetreibern Kopfzerbrechen bereitet und Filmstudios fasziniert. Da auf einen Nenner zu kommen, ist schwierig. Beispielsweise planen, zunächst nur für die USA, sieben große Hollywood-Studios ihre Filme bereits weniger als drei Wochen nach Kinostart auch digital zum Streamen anzubieten. Für diese schnelle Verfügbarkeit soll dann ein recht hoher Preis anfallen, im Gespräch sind wohl 30 US-Dollar pro Film. Träfe man sich dann aber mit mehreren Freunden daheim mit TV / Beamer mit Ultra HD und großer Bilddiagonale und würde sich den Preis teilen, könnte das durchaus für einige Heimkino-Enthusiasten sehr interessant sein. Kinobesitzer sind natürlich weniger angetan von dem Konzept.

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Auf der CinemaCon sprach David Hollis, ausführender Vizepräsident für den Vertrieb an Kinos, als einer der wenigen Redner dann auch kritisch über den aktuellen Status Quo. So stimme es zwar, dass die Einnahmen der Kinos konstant bleiben, bzw. sogar leicht steigen, das verdecke allerdings, dass die Besucherzahlen in US-Kinos seit Jahren stagnieren. Gestiegene Ticketpreise würden das nur verschleiern.

Allgemein gab sich die Kinoindustrie zwar, getreu dem amerikanischen Motto „Keep Smiling“, euphorisch im Bezug auf die Zukunft, doch der Streaming-Boom wirkt sich eben auch auf das klassische Kino aus und nicht nur auf den Verkauf optischer Datenträger. So sind die Möglichkeiten Filme zu konsumieren heute mannigfaltiger denn je. Da jeder Zuschauer aber nur ein begrenztes Zeitkontingent mitbringt, verändert sich die Kinolandschaft ebenfalls. Das ist auch in der sinkenden Risikobereitschaft der Industrie zu erkennen, die sich immer stärker auf bekannte Marken und große Franchises mit vielen Fortsetzungen fokussiert – siehe beispielsweise das Marvel Cinematic Universe (MCU) oder die anhaltende Welle von Remakes und Reboots.

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Das Kino soll nun durch Techniken wie HDR und Dolby Vision, im Heimkino bereits durch neue Ultra-HD-Fernseher etabliert, wieder an Reiz gewinnen. Auch Virtual Reality behalten die Kinobetreiber und Filmstudios im Blick, selbst wenn die Potentiale langfristig noch ungewiss sind. Am Ende könnte es aber darauf hinauslaufen, dass die Kinos von Morgen mehr anbieten als nur konventionelle Filme.

Sollte es in Kinos VR-Lösungen geben, welche die Erfahrungen zuhause deutlich übertreffen, könnte hier ein großer Markt entstehen. Denn nicht jeder will sich für mehrere Hundert Euro eine VR-Brille für daheim kaufen, die am Ende vielleicht nur sporadisch genutzt wird. Hier könnten der Event-Charakter des Kinos und die Techniken für Virtual Reality eventuell gut miteinander harmonieren. Seien wir auf die Zukunft gespannt.