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Der wohl bekannteste Spion der Filmgeschichte könnte demnächst für Amazon oder Apple im Einsatz sein. Denn beide Konzerne sollen in den Rechte-Poker rund um James Bond eingestiegen sein. Auswirkungen hätte dies schon auf den nächsten Auftritt von 007, der auch im kommenden, noch namenlosen Teil der Reihe von Daniel Craig verkörpert wird.
The Hollywood Reporter beruft sich dabei auf nicht näher genannte Quellen, laut denen das Interesse sehr überraschend ist und die Vergabe der Rechte weiter verkomplizieren dürfte. Denn auch ohne Apple und Amazon fällt es schwer, einen Überblick über die Bieter und deren Verstrickungen zu behalten. So sollen bislang Sony, Universal, Fox und Warner Bros. die Verhandlungen mit MGM aufgenommen haben. Unübersichtlich ist die Lage vor allem deshalb, da es nicht nur einen zentralen Rechteinhaber gibt.
So gehören inzwischen jeweils 50 % der Rechte Eon Productions und MGM, MGM wiederum ist ein Teil des Sony-Konzerns - ebenso wie Sony Pictures, das Studio, das seit Casino Royale die nun neu zu verteilenden Distributionsrechte inne hat.
Allerdings schreibt The Hollywood Reporter, dass vor allem Apple nicht nur an dem Paket interessiert sei, das bislang von Sony Pictures kontrolliert wurde. Stattdessen ist die Rede von einer möglichen Übernahme sämtlicher Rechte, die einen kolportierten Wert zwischen 2 und 5 Milliarden US-Dollar haben sollen. Dafür spricht den Quellen zufolge ein weitreichender Personalwechsel, der bereits im Juni erfolgte. Denn mit Zack Van Amburg und Jamie Erlicht konnte Apple die beiden Co-Präsidenten von Sony Pictures Television abwerben. Der Personalia unterstreicht Branchenkreisen zufolge die großen Ziele, die Apple mit eigenen Inhalten wie Filmen und Serien haben soll.
Die Übernahme des Rechtepakets könnte demzufolge eine Ausweitung des Tätigkeitsfelds des britischen Spions bedeuten. Als wahrscheinlich gilt, dass er dann nicht nur auf der Kino-Leinwand im Auftrag Ihrer Majestät eingesetzt wird, sondern auch im Fernsehen. Ob Amazon ähnliche Ambitionen hat, wird nicht genannt.
Unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen sei der Umbruch nicht zu übersehen, so der Bericht. Zuletzt konnten sich Amazon und Streaming-Anbieter immer häufiger Rechte sichern oder sich zumindest als Co-Produzenten ins Spiel bringen und Einfluss ausüben. So arbeitet Netflix beispielsweise mit CBS gemeinsam an Star Trek: Discovery und kann die neue Serien entsprechend außerhalb der USA und Kanada als erster ausstrahlen.