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Das HDMI-Konsortium hat die finalen Spezifikationen für die Standardversion 2.1 veröffentlicht. Angekündigt und grob umschrieben wurde HDMI 2.1 bereits Anfang 2017. Die nun finalen Spezifikationen dienen allen beteiligten Unternehmen als Basis für die Entwicklung der entsprechenden Hard- und Software.
Mit einer theoretischen Datenrate von 48 GBit/s ist HDMI 2.1 mehr als doppelt so schnell wie HDMI 2.0b, welches auf 18 GBit/s kommt. Letztendlich für die Übertragung der Daten übrig bleiben 42,6 GBit/s – 14,4 G/Bits bei HDMI 2.0b. Mit der höheren Datenrate werden auch höhere Auflösungen bei gleichzeitig höheren Bildwiederholunsgraten möglich: 4K bei 120 Hz oder 8K bei 120 Hz. Maximal werden 10K bei 120 Hz unterstützt. Um auf solch hohe Datenraten zu kommen, führt das Konsortium einen neuen Kabel-Standard ein: Ultra High Speed HDMI Cable. Es besitzt eine besonders gute Abschirmung und soll gegen EMI (elektromagnetische Interferenzen) resistenter sein. Die neuen Kabel sind natürlich abwärtskompatibel.
Die höhere Datenrate wird durch eine Beschleunigung der einzelnen Kanäle erreicht. Arbeiteten diese bisher mit 6 GHz, sind es nun 12 GHz. Bei HDMI 2.0 kommen drei dieser Datenkanäle kommen zum Einsatz, ein weiterer trägt das TMDS-Taktsignal und arbeitet normalerweise mit einem Zehntel des Datentaktes – hier also 600 MHz. Für HDMI 2.0 wird das TMDS-Signal in den Datenkanal integriert, so dass vier Kanäle mit jeweils 12 GHz zur Verfügung stehen. So werden auch die 48 GBit/s erreicht: 18 GBit/s bei HDMI 2.0 (3x 6 GBit/s) zu 48 GBit/s (4x 12 GBit/s) bei HDMI 2.1. Den geringeren Overhead erreicht man durch einen Codierungswechsel von 8b/10b zu 16b/18b .
Auf Seiten des Tons gibt es ebenfalls einige Erweiterungen. So besitzt HDMI 2.1 die Unterstützung für Enhanced Audio Return Channel (eARC). Dabei handelt es sich um objektbasierte Audioformate, die auch in Dolby Atmos and DTS:X verwendet werden.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2018 wird das HDMI-Konsortium die HDMI 2.1 Compliance Test Specification (CTS) an die eigenen Mitglieder herausgeben, so dass dann mit der Fertigung entsprechender Hard- und Software begonnen werden kann. Derzeit ist noch nicht abzusehen, wann die ersten Geräte mit der Unterstützung für HDMI 2.1 auf den Markt kommen werden.
Variable Refresh Rate (VRR)
Bisher unterstützt HDMI das von AMD offen entwickelte FreeSync nur über eine herstellerspezifische Erweiterung. Anders als DisplayPort, welches ein Adaptive Sync bereits im Standard enthält, ist FreeSync über HDMI bisher noch kein Teil des eigentlichen Standards.
Mit HDMI 2.1 wird sich dies ändern, denn hier ist eine Variable Refresh Rate (VRR) Bestandteil des Standards. Derzeit ist aber noch nicht bekannt, ob AMD oder NVIDIA die Variable Refresh Rate für ihre Synchronisationstechnologien FreeSync und V-Sync verwenden werden.