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Schaffen sie es oder waren die Bemühungen vergebens? Auf die Frage, ob Amazon und Google sich noch vor dem 1. Januar 2018 einigen würden und die Abschaltung der YouTube-App für Fire TV und Fire TV Stick somit obsolet werden würde, gibt es nun eine Antwort. Denn überraschend hat Amazon die App funktionslos gemacht. Ein Schritt, der angesichts der Vorweihnachtszeit nicht wirklich überrascht.
Denn schon am 20. Dezember vermuteten wir, dass der am gleichen Tag freigegebene Firefox-Browser für Fire TV und Fire TV Stick nicht grundlos mit YouTube-Unterstützung beworben wurde. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die Entscheidung Amazons wohlkalkuliert gewesen sein dürfte. Wer seit dem gestrigen Tag die YouTube-App auf Geräte den Fire-TV-Familie öffnet, gelangt nicht zum Video-Dienst, sondern zur Frage, ob YouTube über den Silk Browser oder Firefox aufgerufen werden soll.
Für Nutzer ändert sich grundsätzlich zunächst kaum etwas. Zwar muss einmalig eine Anmeldung mit dem eigenen Google-Konto erfolgen und statt eines Klicks sind künftig zwei zum Starten von YouTube nötig. Die Benutzeroberfläche innerhalb des Browsers weicht aber nicht von der der App ab. Allerdings wird die bisherige Cast-Funktion vom Smartphone zum Fernseher nicht mehr unterstützt. Ob es darüber hinaus weitere Einschränkungen gibt, ist bislang nicht bekannt.
Stellungnahmen seitens Amazon und Google gibt es bislang nicht. Eine Anpassung der Fire-TV-Produktseite steht noch aus, derzeit wird weiterhin der Eindruck erweckt, dass die YouTube-App voll funktionstüchtig ist.
Amazon hat Chromecast-Hardware erneut aus dem Sortiment genommen
Auslöser für das Deaktivieren der App ist ein seit Jahren schwellender Streit zwischen beiden Unternehmen. Auf die Pläne, einen eigenen App Store für Android-Smartphones und -Tablets anbieten zu wollen, reagierte Google zunächst mit der Verbannung der Amazon-App aus dem Play Store. Der Online-Händler gab anschließend nach, nahm zu einem späteren Zeitpunkt allerdings Chromecast-Hardware aus dem eigenen Sortiment. Google folgte mit der Abschaltung von YouTube für Echo Show sowie der Ankündigung, diesen Schritt am 1. Januar 2018 für die Fire-TV-Familie zu wiederholen.
Anfang Dezember sollen beide Unternehmen Gespräche begonnen haben, um den Streit beizulegen. Amazon kündigte im Rahmen dessen an, Chromecast-Hardware zeitnah wieder verkaufen zu wollen - auf den US-Seiten des Händlers konnten die entsprechenden Produktseiten wieder aufgerufen werden. Diese sind nun aber wieder verschwunden.