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Nach zunächst mehreren Gerüchten innerhalb kurzer Zeit wurde es still um das, was als nächster Fire TV gehandelt wurde. Ende April lüftete Amazon den Schleier dann aber zumindest ein wenig und bestätigte die Arbeiten am Fire TV Cube. Nun hat man das neue Modell vorgestellt, das letztlich doch ein wenig anders als bislang angenommen ausfällt. Das liegt auch an einer Funktion, mit der im Vorfeld nicht gerechnet wurde.
Denn der Fire TV Cube ist nicht nur die erwartete Mischung aus Streaming-Box und Alexa, sondern kann auch als Universalfernbedienung genutzt werden. Allerdings muss man auch Kompromisse eingehen. So dürfte sich das neue Modell klanglich dichter am Echo Dot als am Echo der zweiten Generation oder am Echo Show bewegen und das Steuern anderer Geräte ist nur per Sprache möglich.
Mit Blick auf die Hardware und Spezifkationen wird die Vermischung dreier Welten ebenfalls gut erkennbar. Abgesehen vom doppelt so großen internen Speicher (16 statt 8 GB) handelt es es um einen aktuellen Fire TV mit 1,5 GHz schnellem Quad-Core-SoC und 2 GB Arbeitsspeicher. Das reicht zusammen mit dem HDMI-2.0a-Ausgang für die Wiedergabe von maximal UHD-HDR-Material mit 60 fps sowie der Unterstützung von Dolby Atmos. Einen optischen Audio-Ausgang gibt es erneut nicht, dafür jedoch wieder eine Micro-USB-Buchse. Über diese kann der mitgelieferte Ethernet-Adapter angeschlossen werden, um ein möglicherweise nicht ausreichendes WLAN nicht nutzen zu müssen.
Dabei setzt Amazon erneut auf eine MIMO-Antennen-Konfiguration sowie den ac-Standard, um möglichst hohe und stabile Übertragungsraten realisieren zu können. Hinzu kommt Bluetooth, unter anderem für die Verbindung zwischen Fire TV Cube und Fernbedienung. Neu ist eine Klinkenbuchse, an die der mitgelieferte IR-Blaster angeschlossen werden kann. Fernfeld-Mikrofone sollen Spracheingaben auch unter widrigen Umständen erkennen.
Der wird nötig, falls ein Gerät per Infrarot gesteuert werden soll, das nicht in direkter Sichtlinie des Fire TV Cube steht - beispielsweise in einem Schrank. Ist hingegen kein Hindernis vorhanden und die Entfernung nicht zu groß, erfolgt die Kommunikation direkt von der Streaming-Box aus; im Gehäuse sind mehrere Infrarot-Sender verbaut. Allerdings können Geräte auch auf dem Umweg über die Cloud und HDMI-CEC kontrolliert werden. Kompatibel sind neben Fernsehern unter anderem auch Soundbars, Set-Top-Boxen und AV-Receiver verschiedener Marken - Amazon nennt beispielsweise Samsung, Sony und LG. Es greift aber die bereits genannte Einschränkung: Nur per Sprache und via Alexa ist die Fernsteuerung möglich.
Alexa selbst unterliegt keinen Einschränkungen, sondern bietet den gleichen Funktionsumfang wie auf den Echo-Lautsprechern. Eine Besonderheit: Die Assistentin soll eigenständig erkennen, bei welchen Befehlen der Fernseher benötigt wird. Wird nach dem Wetter gefragt, gibt es lediglich eine Sprachnachricht. Wird erkannt, dass ein bestimmtes Lied gespielt werden soll, kommt ebenfalls nur der integrierte Lautsprecher zum Einsatz. Geht Alexa hingegen davon aus, dass ein Film oder eine Serie abgespielt werden soll, erfolgt die automatische Aktivierung des Fernsehers.
In den USA soll der Fire TV Cube am dem 21. Juni ausgeliefert werden. Mit knapp 120 US-Dollar fällt er deutlich teurer als der reguläre Fire TV (70 US-Dollar) aus. Für Deutschland gibt es bislang weder Termin noch Preis.