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Netflix und Intel arbeiten für den Videocodec SVT-AV1 zusammen

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Netflix und Intel arbeiten für den Videocodec SVT-AV1 zusammen
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Bereits seit einiger Zeit befindet sich der freie Videocodec SVT-AV1 in der Entwicklung. Die Alliance for Open Media (Aomedia), an der auch Netflix und Intel beteiligt sind, geht in der Entwicklung von SVT-AV1 nun einen weiteren Schritt, denn die beiden Unternehmen werden in dieser Hinsicht zukünftig eng zusammenarbeiten.

Im Vergleich zu H.264 AVC soll SVT-AV1 bei gleicher Darstellungsqualität nur eine halb so hohe Bandbreite benötigen. Dies stellt aber gewisse Voraussetzungen an die En- und Deconding-Hardware. Bei SVT-AV1 handelt es sich um einen Software-Codec, den Intel von Seiten der Hardware natürlich beschleunigen möchte. Dies ist auch schon für SVT-HEVC und SVT-VP9 innerhalb der Scalable Video Technology (SVT) der Fall. SVT-AV1 soll ein weiterer Bestandteil werden.

Auf GitHub wurde nun der dazugehörige Code frei zugänglich gemacht. Der Code ist auf die Xeon-Scalable-Prozessoren der 2. Generation auf Basis der Cascade-Lake-Architektur optimiert. 

Die Anforderungen an die Hardware sind aufgrund der hohen Kompressionsrate nicht gerade gering. Für das Encoding eines Videos mit der 4K-Auflösung und einer Farbtiefe von 10 Bit sollen 112 Kerne und 48 GB an Arbeitsspeicher notwendig sein. Selbst für eine Auflösung von 1080p sind noch 16 GB ratsam. Für die Forschung am Codec kann aber auch mit anderer Hardware gearbeitet werden. Intel macht folgende Vorgaben:

Hardwareanforderungen für das Enconding von SVT-AV1
Auflösung 8 Kerne 40 Kerne
4K 14 24
1080p 6 10
720p 4 7
480p 3 5

Neben der Anwendung für Streaming-Anbieter ist SVT-AV1 auch für geringere Auflösungen vorteilhaft. Daher macht Intel auch einige Vorgaben zu 720p und 480p. Hier im Fokus stehen Videokonferenzen und andere Echtzeit-Videoanwendungen.

Hinsichtlich der Rechenleistung sieht Intel sich mit den besagten Xeon-Prozessoren natürlich gut aufgestellt.

"The SVT-AV1 codec offers both high performance and efficiency. And compared to today’s most popular codec (H.264 AVC), SVT-AV1 can help service providers save up to half their bandwidth, delivering leading-edge user experiences that can be quickly and cost-effectively delivered at a global scale. This codec makes it possible for services ranging from video on demand to live broadcast of 4Kp60/10-bit content on Intel Xeon Scalable processors, including the recently launched 2nd-Generation Intel Xeon Scalable processor."

Letztendlich geht es also darum, die Forschung an SVT-AV1 voranzutreiben. Netflix hat natürlich im Hinblick auf die geringeren Anforderungen an die Datenraten ein Interesse an einer weiteren Entwicklung, weil damit Datenverkehr eingespart werden kann. Für Intel wird es darum gehen, SVT-AV1 zu einem Bestandteil von SVT zu machen, denn aktuell ist auch das Decoding nicht gerade sparsam und benötigt schnelle Hardware. Am Ende der Entwicklung steht hier also sicherlich eine Hardwarebeschleunigung durch den im Prozessor (oder in der diskreten GPU) integrierten Hardware-Encoder.

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