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In den letzten Tagen und Wochen hatte es immer wieder Meldungen zu potentiellen Plänen Microsofts gegeben, sein Konsolenmodell möglicherweise radikal umzustellen: Nämlich durch die Option, eine aufrüstbare Xbox One anzubieten. Aktuell zeichnen sich Spielekonsolen im Gegensatz zu Gaming-PCs dadurch aus, dass ihre Hardware über ihren Lebenszyklus komplett identisch bleibt. Bestenfalls gibt es marginale Revisionen: Die Kühlung wird optimiert, der SoC entsteht in einem höherwertigen Fertigungsprozess oder das Board wird optimiert. Doch die Leistung bleibt eben gleich.
Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. So können Spieleentwickler aufgrund der gleichbleibenden Hardwarebasis ihre Titel deutlich besser optimieren, da sie eben nur für eine einzige Hardware-Kombination entwickeln und nicht für die endlose Vielfalt des PC-Ökosystems. Parallel ist die bereits zur Veröffentlichung nicht unbedingt bahnbrechende Hardware der Sony PlayStation 4 und Microsoft Xbox One mittlerweile recht betagt. Durch die rasante Entwicklung der Leistung mobiler Endgeräte oder Systemen wie dem NVIDIA Shield TV geraten die Konsolenhersteller zunehmend unter Druck. Doch wäre es überhaupt möglich und sinnvoll aufrüstbare Spielekonsolen zu etablieren? Dazu hat sich der CEO des Studios Rebellion („Sniper Elite 4“), Jason Kingsley, in einem Interview geäußert.
Kingsley bezeichnet das Konzept grundsätzlich als „spannend“. Es würde den Spieleentwicklern aber zusätzliche Ressourcen für die Optimierung für die verschiedenen Xbox-One-Versionen abverlangen. Vermutlich würde man daher vor allem die Framerates anpassen, so der Entwickler. Etwa könnte ein Spiel auf der „Low-End-Xbox-One“ mit 30 FPS und auf der höherwertigen Version mit 60 FPS laufen. Festlegen wollte sich Kingsley aber nicht: „Es hängt alles davon ab, was Microsoft mit dem Betriebssystem anstellt.“ Wenn der Mehraufwand für Entwickler zu groß wäre, dürften nur wenige Entwickler angetan sein. Eine Art Xbox 1,5 könnte sowohl die Entwickler- als auch Spieler-Community spalten und damit wäre niemandem gedient.
Noch heißt es aber abwarten. Microsofts Phil Spencer hatte enorme Innovationen für die Xbox-Sparte angedeutet, doch was Microsoft nun genau vorhat, ist offen. Ob die Gerüchte bezüglich aufrüstbarer Konsolen also zutreffen, ist ungewiss.